Der UBS-CFA-Indikator, der die Erwartungen von Finanzanalysten und Ökonomen zur Schweizer Konjunkturentwicklung in den kommenden sechs Monaten zusammenfasst, hat sich im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 7,6 auf -20,0 Punkte verschlechtert, wie die Grossbank am Mittwoch mitteilte. Der Index notiert nun den siebten Monat in Folge im negativen Bereich und auf dem tiefsten Stand des zu Ende gehenden Jahres.
Allzu dramatisch wird die Situation aber dennoch nicht eingeschätzt. So erwartet laut Mitteilung noch immer rund die Hälfte der Befragten weiterhin eine stabile Konjunktur. 14 Prozent gehen sogar von einer Verbesserung aus, während ein Drittel der Befragten mit sich verschlechternden Konjunkturaussichten rechnen.
Auch rechnet rund ein Drittel für die Regionen Eurozone und USA mit einer zunehmenden Verschlechterung, für China ein Fünftel. Weil jedoch mehr Befragte für die drei Regionen mit Verbesserungen rechnen, sind die internationalen Aussichten insgesamt etwas optimistischer als für die Schweiz.
Aktuelle Lage in etwa gleich
Die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage hierzulande ist in etwa gleich wie schon im November. Weiterhin schätzen fast 90 Prozent der Befragten die aktuelle Lage als «normal» ein. Knapp 9 Prozent finden die Situation gut und knapp 6 Prozent schlecht.
International sind die Einschätzungen je nach Gegend unterschiedlich. Während fast die Hälfte der Befragten die Situation in den USA als gut ansehen, hält keiner der Befragten die Konjunktur der Eurozone oder Chinas aktuell für gut. In allen drei Regionen wird die Situation eher als normal bis schlecht eingestuft.
Inflationserwartungen gehen zurück
Im November hätten die befragten Analysten ihre kurzfristigen Inflationserwartungen angehoben, heisst es. Dies führt die UBS auf die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten zurück. In diesem Monat seien die Erwartungen nun wieder zurück auf dem normalen Kurs. «Der Anteil der Analysten, die eine Abkühlung der Schweizer Inflation erwarten, ist im Dezember wieder auf fast 46 Prozent gestiegen», heisst es.
Die Analysten erwarten für die Schweiz in den nächsten drei bis fünf Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent ein BIP-Wachstum von 1 bis 2 Prozent wie bisher. Die Risiken sind jedoch laut Mitteilung nach unten gerichtet. So liege das Wachstum mit einer Wahrscheinlichkeit von 41 Prozent unter 1 Prozent. Nur 9 Prozent der Befragten geht von einem Wachstum über 2 Prozent aus.
Noch viel einiger sind sich die Experten in Bezug auf die Inflationsrate. 70 Prozent rechnen mit einer Rate innerhalb des SNB-Zielbandes von 0 bis 2 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer Inflationsrate über- oder unterhalb dieser Werte liegt für beide Szenarien unter 20 Prozent.