Der Umsatz der Syngenta Group schrumpfte von Januar bis Juni um 17 Prozent auf 14,5 Milliarden US-Dollar, wie der Pflanzenschutz- und Saatguthersteller am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen wäre das Minus mit 15 Prozent etwas geringer ausgefallen.

Der starke Umsatzrückgang liege einerseits in dem anhaltenden branchenweiten Abbau von Lagerbeständen bei Pflanzenschutzmitteln begründet, erklärte Syngenta. Die höheren Zinsen bewegen die Gross- und Detailhändler schon eine Weile dazu, ihre Bestände zu senken.

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Dazu kamen laut Syngenta tiefere Preise für Mais, Soja, Weizen und Co., was die Einkommen der Landwirte und damit deren Ausgaben für Pflanzenschutzmittel schmälerte. Ebenfalls auf die Verkäufe hätten sich ungünstige Wetterbedingungen ausgewirkt - insbesondere zu Beginn der Anbausaison in den USA. Dazu sei ein Überangebot einiger Pflanzenschutzmittel im Markt gekommen.

Der Umsatz war dabei in allen Geschäftsbereichen rückläufig. Am stärksten war der Einbruch im grössten Geschäft mit Pflanzenschutzmittel (-21%). Auch die israelische Tochtergesellschaft Adama (-16%) setzte klar weniger um als im Vorjahreszeitraum.

Etwas besser lief es in der Saatgutsparte, wo die Umsätze lediglich um 4 Prozent zurückgingen. Die Verkäufe in der eigenständig ausgewiesenen Ländergesellschaft Syngenta Group China sanken derweil um 16 Prozent. Der Markt dort steuerte 5,4 Milliarden Dollar zum Gesamtumsatz bei.

Gewinn klar rückläufig

Das schlug sich deutlich in den Gewinnzahlen nieder: Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA brach um 36 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar ein. Neben dem tieferen Umsatz wirkte sich auch ein ungünstiger Produktmix aus, erklärte Syngenta. Zudem habe das Unternehmen im Vorjahr eine Rückstellung aufgelöst.

Angesichts der Herausforderungen habe der Konzern zusätzliche Massnahmen ergriffen. Dazu gehörten die Reduktion der Investitionsausgaben und des Betriebskapitals. Gleichzeitig rechne man im zweiten Halbjahr 2024 mit einer Stabilisierung der Märkte sowie mit einem besseren Umsatz und steigenden Margen.

Die Syngenta Group mit Sitz in der Schweiz ist in chinesischem Eigentum. Sie umfasst die Geschäftseinheiten Syngenta Crop Protection (Pflanzenschutzmittel) mit Sitz in der Schweiz, Syngenta Seeds (Saatgut) mit Sitz in den USA, Adama mit Sitz in Israel und die Syngenta Group China.

Die im Besitz des chinesischen Staatskonzerns ChemChina stehende Gruppe wurde 2020 formiert und wollte ursprünglich an die Börse in Shanghai. Ihren Antrag auf eine Kotierung zog das Unternehmen schliesslich im Frühjahr zurück. Syngenta war früher an der Schweizer Börse gelistet, wurde dann aber 2016 für 43 Milliarden Dollar von ChemChina geschluckt.