«Mit der Massnahme will sie mehr Erträge erzielen und somit das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen verbessern», teilte ein Post-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Die Post sei aktuell die einzige Anbieterin in der Schweiz, die ein Gratis-Postkarten-Angebot führe - allerdings müsse sie «unternehmerisch handeln und wirtschaftlich gesund bleiben».
Im Oktober informierte die Post die Kundschaft per Mail über die Änderung. «Gerne informieren wir Sie über eine Neuerung: Ab dem 1. November 2023 können Gratiskarten neu nur noch einmal pro Woche versendet werden», hiess es dort.
Die Postcard-App erfreute sich laut Post bisher einer regen Beliebtheit: So wurden im ersten Jahr nach der Lancierung 2014 rund 800'000 Karten versandt - letztes Jahr waren es acht Millionen Postkarten. Wie gross der Anteil der Gratis-Postkarten war, teilte die Post nicht mit. Aktuell nutzten aber monatlich rund 200'000 Personen die App. Eine kostenpflichtige Postkarte schlägt dort mit 2.10 Franken zu Buche.
Sparprogramm und Stellenabbau
Die Post hatte Anfang September ein Sparprogramm über 42 Millionen Franken angekündigt. Es sollte bei Personal- und Sachkosten angesetzt werden, etwa beim Aufwand für Systeme, hiess es damals. Letzte Woche kündigte die Post an, 2024 die Werbezustellung durch ihre Tochter Direct Mail einzustellen, was 3855 Austrägerinnen und Austräger mit Teilzeitpensen den Job kostet.
Der Gewinn der Post hatte sich im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zur Vorjahresperiode mehr als halbiert. Er belief sich noch auf 118 Millionen Franken - 141 Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Schon vor den jüngsten Ankündigungen wurde ein Effizienzprogramm im Bereich Logistik-Services eingeleitet und Büroflächen gebündelt.