Dies hat das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo berechnet. Kanada und Mexiko wiederum müssten nicht nur einem Einbruch ihrer Exporte fürchten, sondern mittelfristig auch negative Folgen für die Industrieproduktion, hiess es in einer Mitteilung vom Dienstag. Den geringsten Schaden würde China erleiden.
Schaden für Kanada und Mexiko
Mexiko und Kanada sind nach Daten der US-Regierung mit einem Anteil von zusammen knapp 30 Prozent an Ein- und Ausfuhren die beiden wichtigsten Handelspartner der USA. «Während China den Handel leichter von den USA umlenken kann, sind Kanada und Mexiko aufgrund ihrer geografischen Lage deutlich stärker an die USA gebunden», sagte Lisandra Flach, Leiterin des Ifo-Zentrums für Aussenwirtschaft.
Trump hat das Inkrafttreten der angedrohten Zölle gegen Mexiko und Kanada von 25 Prozent mittlerweile für 30 Tage ausgesetzt. Die zusätzlichen Zölle von 10 Prozent auf Einfuhren aus China traten dagegen am Dienstag in Kraft.
US-Exporte würden sinken
Flach und ihre Kollegen haben die Auswirkungen der Zölle in zwei Szenarien berechnet: einmal ohne Gegenmassnahmen der drei Länder, einmal mit «Dollar für Dollar»-Gegenmassnahmen in vergleichbarem Umfang. Ohne Gegenmassnahmen Mexikos, Chinas und Kanadas würden die US-Exporte demnach um 14 Prozent sinken, im «Dollar für Dollar»-Szenario dagegen um 22 Prozent.
Deutschland als viertgrösster Handelspartner der USA könnte der Berechnung zufolge dagegen in beiden Fällen sogar in Form höherer Exporte leicht profitieren, dies hält das Ifo-Institut jedoch nicht für sehr wahrscheinlich.
«Aufgrund der Drohungen Trumps, demnächst auch Zölle auf US-Einfuhren aus der EU zu erheben, scheinen die Chancen für ein solches Exportwachstum allerdings in naher Zukunft sehr gering zu sein», sagte Flach.