Dies geht aus einer unveröffentlichten Studie der deutschen Agentur für Wirtschaftsförderung «Germany Trade & Invest» (GTAI) hervor, die auch der Nachrichtenagentur DPA vorlag.

Die deutschen Ex- und Importe mit den USA stiegen im Schatten der baldigen Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump laut den vorläufigen Daten 2024 auf rund 255 Milliarden Euro. Das bedeutet einen Vorsprung von acht Milliarden Euro gegenüber dem zweitwichtigsten Handelspartner China. Auf den weiteren Plätzen folgen die Niederlande, Frankreich und Polen.

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Deutschland laufe Gefahr, bei erneuten Zollstreitigkeiten seiner beiden wichtigsten Wirtschaftspartner zwischen die Fronten zu geraten: «Unklar ist bislang, wie stark die USA unter Trump die EU und damit auch Deutschland ins Visier ihrer Handelspolitik nehmen.» Zudem droht laut GTAI eine Verschärfung des US-chinesischen Handelskonflikts und entsprechender Druck auf Deutschland, sich den USA anzuschliessen.

Zölle könnten deutsche Unternehmen schwer treffen

Ökonomen fürchten Handelskonflikte und Gegenreaktionen betroffener Länder, die schlimmstenfalls Hunderttausende Jobs in Deutschland vernichten würden. Trumps Zollpläne könnten Deutschland ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten, hat Bundesbank-Präsident Joachim Nagel gewarnt.

Doch Simone Menne, Präsidentin der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany), warnt vor Panik. «Schon in der ersten Amtszeit von Trump gab es viele Ankündigungen, längst nicht alle wurden in die Realität umgesetzt», sagte Menne der Deutschen Presse-Agentur. Sie rate zu Gelassenheit. Es bestehe kein Anlass zu Hektik.

Deutscher Aussenhandel rückläufig

Noch 2022 lag der Handelswert zwischen Deutschland und China bei fast 300 Milliarden Euro. Besonders auffällig ist nun der Einbruch der Exporte nach China, die 2024 um etwa 6,4 Prozent fielen.

Ein Grund ist laut Germany Trade & Invest die weiterhin schwache chinesische Wirtschaft, während die USA von Investitionsprogrammen und einer robusten Wirtschaft profitierten. Der deutsche Aussenhandel insgesamt war 2024 rückläufig, mit einem Minus von etwa zwei Prozent. Besonders stark betroffen waren Exporte von Kfz, Kfz-Teilen und sonstigen Fahrzeugen nach China.

Deutsche Unternehmen suchen laut der Studie zunehmend nach Alternativen zu China, etwa in Vietnam. Dessen Handel mit Deutschland wuchs 2024 um mehr als elf Prozent. Auch Polen konnte sich als wichtiger Markt etablieren, und der Handel mit dem Vereinigten Königreich verzeichnete eine leichte Erholung nach dem Brexit.