Die Corona-Pandemie hat auch die Schweizer Wirtschaft heftig erwischt. Zu leiden haben nicht nur gestandene Unternehmen, sondern auch Start-ups. Wer nicht ausreichend finanziert ist, bleibt auf der Strecke. Allerdings haben heimische Jungfirmen international einen exzellenten Ruf; sie gelten als höchst innovativ. Sogar während der Corona-Krise wurden Finanzierungsrunden für Start-ups abgewickelt.
Es ist faszinierend, in die Welt der Start-ups einzutauchen. Was da entwickelt wird auf den Gebieten Pharma, Informatik, Fin-Tech, Dienstleistungen oder Technologie, verdient Respekt. Gegen 3000 junge Unternehmen werden landesweit gezählt, alljährlich kommen einige hundert dazu.
2,3 Milliarden für Start-ups
Da ist es nicht verwunderlich, dass manche ihre Pforten auch wieder schliessen müssen. Meistens liegt es an Fehlentscheiden, am Produkt oder am Geschäftsmodell, immer weniger an der Finanzierung. Im vergangenen Jahr flossen rund 2,3 Milliarden Franken in Start-ups, beinahe doppelt so viel wie 2018. Die Pandemie dürfte den Geldstrom zwar ausdünnen, vielversprechende Vorhaben allerdings finden immer Geldgeber.
Unter den Jungunternehmern sind viele Ausländer zu finden. Sie haben oftmals an der ETH Zürich oder der EPFL Lausanne studiert und danach vor Ort ihre Ideen als Unternehmer umgesetzt. So ist es wenig erstaunlich, dass der Kanton Zürich Hochburg für Start-ups ist, gefolgt vom Waadtland. Nicht minder erfreulich: Zunehmend wagen auch Frauen das Abenteuer einer Firmengründung.
Drei Viertel Jungunternehmer
BILANZ will nicht nur einen Blick hinter die Kulissen der Start-ups werfen, sondern als Wirtschaftsmagazin auch die monetäre Seite beleuchten. Denn wer mit seiner Jungfirma innovativ ist und über ein attraktives Geschäftsmodell verfügt, bringt es auch finanziell auf einen grünen Zweig. Nicht wenige Start-ups sind inzwischen Dutzende von Millionen wert.
Gegen drei Viertel der hier aufgeführten 100 (Erfolg-)Reichen unter 40 Jahren sind Jungunternehmer. Nicht selten wird noch kein Umsatz erwirtschaftet, weil ein Produkt in der Entwicklungsphase steckt. Dennoch haben wir versucht, den Wert der einzelnen Firmen zu schätzen. Dabei stützen wir uns vor allem auf Finanzierungsrunden durch Investoren und Business Angels ab.
Wöchentliche Interviews mit den innovativen Gründerinnen und Gründern des Landes. Gespräche über Ideen, Risiken und Nebenwirkungen. Offen, ehrlich und mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten. Mehr dazu finden Sie hier.
Papiermillionäre
Angenommen, Investoren finanzieren ein Start-up mit 10 Millionen Franken und erhalten dafür 40 Prozent der Aktien, dann weist das Unternehmen einen theoretischen Wert von 25 Millionen auf. Die zwei Gründer halten je 30 Prozent der restlichen Aktien, was pro Kopf 7,5 Millionen entspricht. Und dieser Betrag steht dann beim Porträt.
Bei diesem grob geschätzten Wert gilt es, einen Vorbehalt anzubringen. Eine Jungfirma kann einen theoretischen Wert von 10 Millionen aufweisen; dennoch ist es möglich, dass die Beschäftigten keine Superlöhne erhalten. Ein Unternehmen, das noch kein Produkt am Markt hat, muss die Investorengelder hauptsächlich für die weitere Entwicklung verwenden. Viele Jungunternehmer sind Millionäre – einzig auf dem Papier.
Hungrige Erben
Einfacher zu berechnen ist das Vermögen bei Sportlern. Und da schafft es mancher schon in jungen Jahren zum Multimillionär. Beispielsweise Nico Hischier: Der gerade mal 21-Jährige hat sich in den USA als Eishockeyaner einen 51-Millionen-Vertrag gesichert. Doch auch Basketballer wie Clint Capela und Thabo Sefolosha oder Fussballer wie Diego Benaglio oder Granit Xhaka haben sich veritable Vermögen erspielt.
Etwas aus dem Schema fällt die Kategorie der Erben. Die Idee dahinter: Viele Kinder der 300 Reichsten in der Schweiz, über die BILANZ alljährlich berichtet, wollen sich nicht einfach ins gemachte Nest setzen. Vielmehr gründen sie eigene Firmen – und sind dabei überwiegend erfolgreich. Bei ihren Porträts haben wir den zu erwartenden Erbteil eingesetzt.
Begeben Sie sich auf eine spannende Reise durch die Welt der Start-ups, der Topverdiener unter den Sportlern und der von Unternehmergeist erfüllten Erben. Lesen Sie über Ruben Herrendorff, der ein Medikament gegen eine seltene Nervenerkrankung entwickelt. Oder wie Léa Miggiano mit Carvolution das Autoleasing revolutioniert. Und warum Andreas Brenner auf die bahnbrechende Idee einer IT-Fuhrparklösung gekommen ist.
Dieser Artikel erschien in der Mai-Ausgabe 2020 der BILANZ.