Nach zwei Monaten ist das Tauziehen zu Ende: Der «Blick» und mehrere englische Medien berichten übereinstimmend, dass das Konsortium um Hansjörg Wyss und den US-Amerikaner Todd Boehly den Zuschlag für den Kauf von Chelsea erhalten hat. Wyss und Boehly kommen zusammen auf ein geschätztes Vermögen von 10 Milliarden Dollar. Hinter dem Konsortium steht die amerikanische Investmentgesellschaft Clearlake Capital aus Kalifornien. Die New Yorker Handelsbank Raine soll den Sieger im Bieterwettstreit bereits am Freitagabend auserkoren haben.
Mehr als 3,5 Milliarden Pfund (umgerechnet 4,3 Milliarden Franken) muss das schweizerisch-amerikanische Gespann nun für den englischen Fussballclub lockermachen. Zuvor hatte ein weiterer Milliardär, der britische Geschäftsmann Sir Jim Ratcliffe, ein Angebot über 4,25 Milliarden Pfund abgegeben. Aber dieses Angebot sei nicht mehr berücksichtigt worden, da es offenbar zu spät eingegangen war, heisst es in den Berichten.
Allerdings seien die Verträge bislang noch nicht unterzeichnet, und nachdem dies erfolgt ist, muss die britische Regierung den Deal noch absegnen. Dies, weil die Vermögenswerte des aktuellen Besitzers Roman Abramowitsch nach der russischen Invasion in der Ukraine eingefroren wurden. Die Zustimmung der Regierung werde in Grossbritannien jedoch als Formsache angesehen.
Grösster Deal der Sportgeschichte
Hansjörg Wyss machte zuletzt vor allem mit seinem Interesse für Kunst und Naturschutz von sich reden – der Berner Milliardär war bis zu seinem Angebot für Chelsea nicht als Sportliebhaber bekannt. Beim US-Amerikaner Todd Boehly sieht das anders aus. Bereits 2019 versuchte er, den FC Chelsea zu kaufen. Ausserdem ist er Mitinhaber des Baseballteams Los Angeles Dodgers sowie des Frauenbasketballteams Los Angeles Sparks.
Mit ihrem Angebot schreiben Wyss und Boehly (zusammen mit ihren Partnern Jonathan Goldstein und Mark Walter) Sportgeschichte. Die 3,5 Milliarden Pfund für Chelsea sind nicht nur im Fussball ein stolzer Preis. Noch nie zuvor wurde ein so hoher Betrag für die Übernahme eines professionellen Sportteams ausgegeben.
1 Kommentar
Angesichts dieser Kaufsumme wäre meines Erachtens interessant zu erfahren, was der bisherige Besitzer an diesem ''Deal'' verdient. Denn gemessen am jet-zigen Kaufpreis, war der Preis ''damals'' wohl ein Schnäppchen. Ergo muss man dem Mann lassen, dass er ein ''Näschen'' für Deals hat, ungeachtet seiner Nähe zu einem Kriegsverbrecher und Massenmörder. Hoffentlich verdient dieser nicht auch noch an diesem Deal, Er hat schon genug seinem eigenen Volk gestohlen.
C.H. (ist tatsächlich mein Name und ich bin auch Schweizer).