Sinopharm hat eine eigene Covid-19-Impfung in Entwicklung; die Behörden in Beijing erteilten dafür Ende August eine Notfallzulassung. Streng genommen handelt es sich dabei um eine sehr weit gefasste Phase-III-Studie, bei der inzwischen gut 100'000 Personen geimpft wurden. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate erteilten im September eine «Fast Track»-Bewilligung.
Der Huawei-Test in Mexiko
Bei den Testpersonen hätten sich keine Nebenwirkungen gezeigt, meldete Liu jetzt am Freitag an einer Konferenz. Der Impfstoff wurde beispielsweise an Mitarbeiter der China National Petroleum Company, von China Petrochemical oder von Huawei ausgegeben, die ins Ausland reisen mussten.
Wie die «Global Times» berichtet – eine englischsprachige Tageszeitung unter den Fittichen der KP in Beijing –, erhielten beispielsweise 81 von 99 chinesischen Mitarbeitern von Huawei in Mexiko den Sinopharm-Impfstoff. Im Rahmen eines Covid-19-Ausbruchs wurden 10 der 18 ungeimpften Angestellten infiziert, aber keiner der Geimpften.
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«Global Times» zitiert allerdings einen Impfstoff-Experten aus Schanghai, Tao Lina, der den Fall höchstens als anekdotisch interessant beurteilt. Doch die Informationen zeigten, dass der Impfstoff kurz vor der Marktzulassung stehen könnte.
Bei der immer noch laufenden Phase-III-Studie wird Coronavac – so der Name der chinesischen Impfung – auch rund 50'000 Testpersonen in den Emiraten, Ägypten, Peru, Brasilien und Marokko verabreicht. Am Montagabend folgte dabei auch ein Dämpfer: Die brasilianische Aufsichtsbehörde Anvisa stoppte die Sinopharm-Versuche im Land, da es «um evento adverso grave» gegeben habe.
Wenig später äusserte das Sinovac-Management allerdings die Zuversicht, dass der Impfstoff sich als sicher erweisen werden. Sofern die abschliessende Zulassung erteilt wird, will der chinesische Konzern noch in diesem Jahr etwa 100 Millionen Dosen herstellen; im nächsten Jahr, so Liu, werden es rund 1 Milliarde Impfdosen sein – insbesondere für chinesische Bürger.
Die Regierung in Berlin geht von einem Einsatz eines Corona-Impfstoffes frühestens im ersten Quartal 2021 aus. Das geht aus der Nationalen Impfstoffstrategie hervor, die das Corona-Kabinett nun verabschieden soll. «Unter der Annahme, dass ein günstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis bestätigt werden kann, wird mit ersten Zulassungen frühestens Q1/2021 gerechnet», heisst es im 15-seitigen Strategiepapier, das vom Gesundheitsministerium präsentiert wird und der Nachrichtenagentur «Reuters»vorliegt.
Das Papier listet sieben Impfstoffe auf, deren Entwicklung 2020 oder 2021 abgeschlossen werden könnte. Genannt werden unter anderem die Pharmafirmen Biontech, Moderna, Astra-Zeneca und Curevac. Auch bei einem beschleunigten Zulassungsverfahren werde man sorgfältig auf «den Nachweis der Wirksamkeit, pharmazeutischen Qualität und Unbedenklichkeit des Impfstoffs» achten, wird in dem Papier betont. — (Reuters)
(rap)
2 Kommentare
Zuerst der ganzen Welt den Virus anhängen und jetzt das grosse Geld machen.. Meiner Meinung nach sollten die Chinesen den Impfstoff (sollte er denn wirklich sicher sein) an die Weltbevölkerung abgeben und zwar umsonst. Aber eben, was weiss ich als Misanthrop schon.. Habs so satt, dass sich die ganze Menschheit für dumm verkaufen lässt.. Für mich ist klar, auf welche Art und Weise auch immer, Fakt ist, das Virus kam von da. Es kostet und Billionen und nun sollen einige wenige an einem Impfstoff verdienen?? Seit froh, bi nicht ich an der Macht in einem der Weltmachtsländer. Seit froh..
Recht hat er!