Tina Turner hinterlässt mit ihrem Tod eine Lücke im Musikbusiness. Mit ihrer Stimme und ihrer Bühnenpräsenz verzauberte sie die Massen, was ihr zu Ruhm und Ehre verhalf. In ihrer über 50-jährigen Karriere verkaufte sie über 200 Millionen Tonträger weltweit, gewann insgesamt acht Grammys. 

Die am Mittwoch verstorbene Popdiva war eine feste Grösse der Musikindustrie – einer Branche, in der die breite Masse an Künstlerinnen und Künstlern mehr schlecht als recht von ihrem Broterwerb leben können, die Top-Shots aber zu riesigem Reichtum gelangen. Im Unterhaltungs-Business gilt eben: Wer zieht, der oder die sahnt ab. Und das gelang auch Tina Turner. Ihre Einnahmen aus dem Musikgeschäft werden auf 300 bis 400 Millionen Franken geschätzt. Die «Bilanz» gibt das Vermögen der R’n’B-Sängerin mit 225 Millionen Franken an. 

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Fünf Musikstars haben ein Milliardenvermögen

Einigen wenigen Branchenkollegen ist es gar gelungen, ein Vermögen von über einer Milliarde Dollar anzuhäufen. Über dieser Grenze liegen zurzeit vier Musiker und eine Musikerin, wie aus der neusten «Forbes»-Liste zu den reichsten Menschen der Welt hervorgeht.

Das Ranking 2023 führt Jay-Z an. Das Magazin Forbes weist dem Rapper, der als Musiker 140 Millionen Alben verkauft und 24 Grammys gewonnen hat, ein Vermögen von 2,5 Milliarden Dollar zu. Die Topposition sicherte sich Shawn Corey Carter, wie er mit bürgerlichem Namen heisst, dank dem Verkauf seines 50-Prozent-Anteils am Cognac-Brand D'Usse an Bacardi im vergangenen Februar. Für die Aktien soll Jay-Z bis zu 750 Millionen Dollar erhalten haben.

Der Erfolg von Jay-Z basiert auf seinem Können als Musiker wie auch auf seinem Gespür für Unternehmertum. Seinen Einfluss auf die Hip-Hop-Kultur und seinen Ruhm hat er dazu genutzt, um ein Geschäftsimperium aufzubauen. 1999 gründete der US-Amerikaner das Bekleidungsgeschäft Rocawear und 2003 das gehobene Sportbar-Netzwerk 40/40 Club. Im Jahr 2008 rief Jay-Z seine Entertainmentfirma Roc Nation ins Leben, mit der er mehrere hochkarätige Musikkünstlerinnen und -künstler vertritt.

Zur Roc-Nation-Familie gehört unter anderem Rihanna. Sie ist das weibliche Pendant zu Jay-Z: Als Musikerin ebenso erfolgreich, als Geschäftsfrau genau gleich gewieft. Auf ein geschätztes Vermögen von 1,4 Milliarden Dollar kommt der Popstar aus Barbados, was ihr den zweiten Platz der reichsten Musikgrössen einbringt. 

Weltweit hat Rihanna bereits über 250 Millionen Tonträger verkauft. Doch ihre grosse Fangemeinschaft muss schon seit Jahren auf ein neues Album warten, ihr letztes Werk erschien 2016. Dass sie aber weiterhin über viel Power auf der Bühne verfügt, bewies sie mit ihrem fulminanten Auftritt beim letzten Super Bowl. Trotzdem scheint sich die Mittdreissigerin hauptsächlich um ihre übrigen unternehmerischen Tätigkeiten zu kümmern, denen sie auch den Grossteil ihres Reichtums zu verdanken hat. Viel Geld macht sie mit ihrem Kosmetiklabel Fenty Beauty, welches sie 2017 mit dem französischen Luxus-Konzern LVMH startete.  Auch ziemlich wertvoll ist inzwischen Rihannas Reizwäschelabel Savage X Fenty, das sie zu 30 Prozent besitzt. An diesem Business ist LVMH-Chef Bernard Arnault ebenfalls beteiligt über die Investmentgesellschaft L Catterton.

Auf Platz drei folgt Paul McCartney, der aktuell laut «Forbes» rund 1,2 Milliarden Dollar schwer ist. Der britische Instrumentenvirtualist, der seit 1997 das Adelsprädikat «Sir» trägt, erreichte globale Bekanntheit als Sänger und Bassist der Beatles. Der Hit «Yesterday», an dem McCartney mitgeschrieben hat, gilt als der meistgespielte Popsong aller Zeiten. 

In der Musikbranche machte er sich auch nach dem Aus der Londoner Band einen Namen als begnadeter Songschreiber und Solokünstler, weshalb sein Reichtum auf seinem musikalischen Talent und Erfolg beruht. Der 80-jährige Liverpooler ist Oscar-Preisträger und mehrfacher Grammy-Gewinner. Er besitzt die einzige Rhodium-Schallplatte, die jemals vom Guinness-Buch der Rekorde verliehen wurde.

Wird über Musicals gesprochen, fällt schnell der Name Andrew Lloyd Webber. Der britische Komponist hat Klassiker wie «Memory» vom Musical Cats, «The Music of the Night» und «All I Ask of You» von das Phantom der Oper sowie Evitas «Don’t Cry for Me Argentina» geschrieben.

Sein musikalisches Talent hat Lloyd Webber in ein Vermögen umgemünzt, das zurzeit auf 1,02 Milliarden Dollar geschätzt wird, was ihm den vierten Platz im aktuellen Ranking einbringt. 2019 war er gar der reichste Musiker Grossbritanniens. Während der Corona-Pandemie und der daraus folgenden temporären Schliessung von Veranstaltungslokalen musste der Komponist aber einen erheblichen Vermögensverlust von 275 Millionen hinnehmen, wodurch er wieder hinter Paul McCartney zurückgefallen ist.

Knapp noch zu den Musikmilliardären zählt P. Diddy. Der US-Rapper, dessen bürgerlicher name Sean John Combs ist und der sein Pseudonym schon mehrfach gewechselt hat, weist ein Vermögen von einer Milliarde Dollar auf. 

Wie Jay-Z hat auch P. Diddy mit Bad Boy Entertainment sein eigenes Musiklabel. Den Reichtum ausgebaut hat er aber dank seinen Investments in Alkoholika. Seit 2007 ist er in den USA das Markengesicht des Wodka-Brands Ciroc, wobei Combs 50 Prozent der US-Gewinne erhält. In einer weiteren Partnerschaft mit dem Spirituosenhersteller Diageo, dem Ciroc gehört, hat der Rapstar 2014 auch die Tequila-Marke Deleón gekauft. 

Popdiva Madonna vereint 850 Millionen Dollar auf sich

Die zweite Hälfte der Top Ten ist teilweise nahe dran, die Vermögensgrenze von einer Milliarde Dollar zu knacken. Herb Alpert, der wohl berühmteste Trompeter der Welt, verfügt über ein Vermögen von 870 Millionen Dollar, Popdiva Madonna wird mit 850 Millionen Dollar aufgeführt und die kanadische Sängerin Céline Dion kommt auf 800 Millionen Dollar. Auf Platz neun liegt U2-Frontmann Bono, gleich dahinter die Country-Ikone Dolly Parton.

 

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