Natürlich ist es mit einer einzigen Uhr nicht getan. Ein Mann braucht Auswahl fürs Handgelenk. Am Charity Ball mit der Gattin trägt er etwas anderes als zum Bier mit den Kumpels, für den Business Lunch etwas anderes als fürs Ski-Weekend mit dem Team.

Aber: Müsste sich ein Mann auf eine Uhr festlegen, eine einzige, dann müsste die Speedmaster von Omega auf jeden Fall in seine engste Auswahl kommen. Eine «Speedy» geht immer.

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Warum? Weil die Uhr ein Klassiker der Schweizer Uhrmacherkunst ist. Weil ihr Design von nahezu zeitloser Schönheit ist, eine unverwechselbare Mischung aus Sportlichkeit und Abenteuerlust. Und weil die Speedmaster eine zugängliche Uhr ist: Im Gegensatz zu den meisten anderen Ikonen der Schweizer Uhrenindustrie muss man für eine «Speedy» nicht zwingend ein Jahressalär investieren, um sie zu besitzen.

Einzelne Modelle gibt es neu bereits für unter 5000 Franken. Viel Geld, gewiss. Aber eben doch nur ein Bruchteil dessen, was andere grosse Marken für ihre begehrten Modelle haben wollen.

Gewichtig für die Bottom Line

Wobei Omega mit der jüngsten Iteration der schier endlos langen Speedmaster-Serie just in jene luxuriösen Gefilde vordringt, die in der Regel nicht von «Speedys» bevölkert werden. Zum Jahresauftakt hat die Star-Marke der Swatch Group die «Speedmaster Kaliber 321 Canopus-Gold» lanciert. Die teuerste, edelste und vielleicht umstrittenste Speedmaster aller Zeiten.

Die teuerste, weil in den mittlerweile 65 Jahren, in der es die Speedmaster gibt, noch nie eine da war, die preislich auch nur annähernd an die 80'800 Franken herankommt, die Omega für sein jüngstes Baby aufgerufen hat.

Die edelste, weil aus einer speziellen, 18-karätigen Weissgold-Legierung geschaffen, die noch nie für eine Speedmaster verwendet wurde.

 

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Teuerste Speedmaster aller Zeiten: Die neue «Speedy» in einer Speziallegierung aus Weissgold.

Quelle: ZVG

Und die umstrittenste, weil etliche Fans und Sammler der Speedmaster Omegas Ausflug in die absolute Luxusklasse weder goutieren noch nachvollziehen können und ihren entsprechenden Unmut auch kundtun. Oliver Müller, ein Kenner der Schweizer Uhrenbranche, sagt dazu: «Ich denke nicht, dass Omega grosse Mengen absetzen wird. Aber eine Nachfrage wird es sicher geben, schliesslich ist ja Geld im Überfluss vorhanden.»

Doch unabhängig davon, ob die neue Luxusversion der Speedmaster nun ein kommerzieller Grosserfolg wird oder nur ein Nischensegment bedient: Für das Milliarden-Unternehmen Omega – notabene die wichtigste Marke unter dem breiten Dach des Swatch-Konzerns – ist und bleibt die Speedmaster höchst bedeutsam.

Und zwar fürs Image und für die Bottom Line. Zwar gehört Omega nicht zu jenen Marken, deren Wohl oder Wehe von einem Modell respektive einer Modellreihe abhängt, wie es etwa bei Audemars Piguet mit der Royal Oak der Fall ist.

15 bis 20 Prozent Umsatzanteil

Weil in den Hauptmärkten China und USA andere Modelle als die Speedmaster besonders gefragt sind, beschränkt sich der Umsatzanteil der «Speedy» laut Schätzungen auf durchaus gesunde 15 bis 20 Prozent, hat aber – in guten Jahren – mit rund 400 Millionen Franken ein erhebliches Gewicht. Auch für den langjährigen Omega-Chef Raynald Aeschlimann, der den Mythos der Uhren-Ikone unter anderem mit limitierten Sondermodellen immer wieder aufs Neue zu verewigen weiss.

In dieses Strategie-Kapitel gehört zweifellos auch die Lancierung der Luxus-«Speedy» zum 65. Geburtstag.

Vermögende Sammler werden kaum auf das bislang aussergewöhnlichste Modell verzichten wollen, auch wenn es in Sachen Stückzahlen seitens Omega nicht limitiert worden ist.

Nahezu unlimitiert ist ja auch die einzigartige Geschichte der Speedmaster. Bekannt ist, dass die Uhr nicht bloss eine der wenigen Uhren ist, die bereits im Weltall getragen worden ist, sondern eben auch bei der Mondlandung anno 1967 dabei war und seither auch auf den Spitznamen «Moonwatch» hört.

Um davon auch im Jahr 2022 zu profitieren, ist Omega eben erst eine Sponsoring-Partnerschaft mit der Westschweizer Firma Clear Space eingegangen. Sie arbeitet daran, Weltraumschrott einzusammeln.

In einem ersten Schritt will Clear Space, in dessen Advisory Board der Swatch-Group-Verwaltungsrat und Astronaut Claude Nicollier sitzt, erstmals einen unkontrollierten Satelliten im All einfangen und entfernen. Für Omega-Chef Aeschlimann ist das «eines der wichtigsten, inspirierendsten und aufregendsten Projekte seit den Apollo-Missionen», wie er sich in einer Mitteilung zitieren lässt.

Alle stehen auf «Speedys»

Weniger bekannt als die endlos erzählten «Moonwatch»-Episoden ist, dass die Speedmaster auch den berühmten Alpinisten Reinhold Messner auf seiner Südpol-Expedition im Jahr 1989 begleitet hat. Klar ist die Antarktis nicht die Rückseite des Mondes, aber durchaus extremes Gelände, das einem mechanischen Zeitmesser einiges abverlangt.

Das zieht auch berühmte Fans an: Daniel Craig etwa trug schon vor seiner Zeit als von Omega ausgestatteter James Bond eine «Speedy». Tom Hanks, Mark Knopfler, Ryan Reynolds, George Clooney oder Joe Biden sind ebenfalls im Team.