Als ob Donald Trump nicht schon reich genug beschenkt worden wäre: Der künftige US-Präsident erhält wie seine Vorgänger von der Schweizer Uhrenfirma Vulcain zur Amtseinführung eine Luxusuhr im Wert von 7000 Franken. Und dies obwohl Vulcain im Moment grosse finanzielle Probleme hat und mehr als die Hälfte der Mitarbeiter gehen müssen. Trump soll der kleinen Firma in Le Locle zu neuem Schub verhelfen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Ob Trump das edle Stück auch tragen wird, ist völlig offen. Seine beiden Vorgänger Barack Obama und George W. Bush wurden jedenfalls kaum mit der Uhr gesehen. Stattdessen haben sie, wie viele andere Staatsoberhäupter, einen eigenen Stil bei der Wahl ihrer Zeitmesser gefunden. Während Bush meistens eine billige Trimex am Handgelenk trug, ist Obama in diesem Jahr von seiner Jorg Gray auf eine Smartwatch von Fitbit umgestiegen.

Die Uhr ist ein Hinweis auf die Persönlichkeit

Die Wahl der richtigen Uhr ist für Präsidenten und Premierminister weltweit eine wichtige Entscheidung (siehe Bildergalerie oben). Schliesslich wird jede Bewegung von der Öffentlichkeit mitverfolgt. Und da kann ein zu teures Modell schnell als Hinweis auf Korruption oder ungebührliche Zurschaustellung von Luxus gedeutet werden. Auf der anderen Seite sendet ein preiswertes oder einheimisches Modell eine positive Botschaft an die Wähler.

Zu den Königinnen des Understatements gehört die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nachdem ihr bei einem Interview der Ärmel des Blazers hochgerutscht war, vermutete ein Experte, dass es sich bei ihrer Uhr um eine teure Jaeger-LeCoultre handeln könnte. Tatsächlich trägt die sparsame Kanzlerin eine Lifestyle-Uhr von Boccia, die für 89 Euro zu kaufen ist (rund 96 Franken).

Putin verschenkt Blancpain

Ganz ähnlich wie bei Merkel verhält es sich beim griechischen Premier Alexis Tsipras. Seine Uhr gleicht von weitem einer De Ville von Omega, ist aber tatsächlich eine Gc Watch für wenige hundert Franken. Doch es gibt auch die echten Luxusuhren-Liebhaber. Am bekanntesten ist dabei wohl die Sammlung von Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

Putin hat vermutlich eine Uhrensammlung mit einem Gesamtwert von mehr als 500'000 Franken. Auf Fotos wurden bei ihm schon Zeitmesser von Blancpain, Patek Philippe und A. Lange & Söhne erkannt. Sowohl einem Arbeiter in einem Rüstungsbetrieb als auch einem Hirtenjungen in Sibirien soll der Präsident auf seinen Touren durchs Land eine 10'000-Franken-Blancpain als Souvenir geschenkt haben.

Präsidentenlohn reicht nicht

Doch die Uhren sorgen auch für Kritik. Bei einem Jahreslohn von etwa 150'000 Franken müsste Putin ziemlich sparsam leben, um sich eine solche Sammlung leisten zu können, argwöhnt die Opposition. Allerdings ist es auch möglich, dass Putin die Uhren geschenkt bekommen hat, was aber ebenfalls nicht unproblematisch wäre.

Solche Probleme braucht der Präsident von Simbabwe nicht zu fürchten. Robert Mugabe zeigt seine exklusiven Golduhren oft und gern. Besonders angetan hat es ihm dabei offenbar eine goldene Omega Constellation. Seine Frau und mögliche Nachfolgerin Grace scheint dagegen eher auf Rolex-Uhren zu stehen, von denen sie gleich mehrere besitzt.

Überraschende Einblicke

Eine interessante Sammlung hat auch der populistische Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte. Auf Fotos sind an seinem Handgelenk unter anderem die Schweizer Luxusmarken IWC, Breitling und wahrscheinlich auch Jaeger-LeCoultre zu erkennen. Japans Premier Shinzo Abe dagegen macht mit seinen Uhren ein politisches Statement zugunsten der heimischen Industrie. Seit Jahren trägt er unterschiedliche Modelle von Seiko.

Kein echter Uhrenfan ist wohl Kim Jong-un. Obwohl der Machthaber von Nordkorea einen Teil seiner Kindheit in der Schweiz verbracht hat, trägt er meistens eine billige Movado. Laut Medienberichten soll er aber auch Luxusuhren mögen und einen Schweizer Hersteller dazu gebracht haben, das Logo mit Hammer und Sichel zu ersetzen. Wenn es nicht wahr ist, ist es doch gut erfunden.