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PersonAlessandro Curioni
Alessandro Curioni ist kein Mensch, der oft im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht. Vermutlich macht er es auch nicht gerne. Ende September war es unausweichlich. Aber der Anlass war erfreulich: Das IBM-Forschungslabor in Rüschlikon, dem Curioni seit 2015 vorsteht, wurde von der European Physical Society (EPS) in ihre Liste der «EPS Historic Sites» aufgenommen. Die Ehre wird nur jenen Stätten zuteil, die für die Entwicklung und Geschichte der Physik von zentraler Bedeutung sind. Kein Wunder, denn das Labor, vor 51 Jahren in Betrieb genommen, gilt als eines der erfolgreichsten und prestigeträchtigsten in ganz Europa. Zwei Nobelpreise wurden hier ertüftelt, heute sind rund 400 Wissenschaftler im Labor tätig, die Spanne reicht von der Grundlagenforschung im Nanometerbereich bis zu Anwendungen für Big Data und Supercomputing. Dazu gehört auch das Vorzeigeprodukt von IBM, Watson, ein kognitives Computersystem, das über Spracheingabe auf die verfügbaren Datenquellen zugreift und in kurzer Zeit Antworten liefert – eine Art Amazon Alexa auf Steroiden: «Watson ist fähig, riesige Mengen an Daten so zu verdichten, dass ein Mensch sie erfassen kann», sagt Curioni. «Das Computersystem ergänzt die Fähigkeiten des Benutzers und reduziert damit den Zeitbedarf der Datenanalyse enorm.» Was einen Menschen Monate koste, schafft Watson in Minuten. Und das ist etwas, woran Firmenkunden auf der ganzen Welt interessiert sind.