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PersonAnna Valente
«Wir sorgen uns um die Gesundheit und Sicherheit der Menschen», ist Credo und Auftrag von Professorin Anna Valente. Das Gebiet der Gesundheit und Sicherheit umfasst für sie jedoch keineswegs ein normales Büro, sondern befindet sich an uns fremden Orten wie auf einem Windturm. Oder in einem Tank. Oder draussen auf dem Meer, auf einer Ölplattform. Valentes Arbeitsbereich ist dort, wo die rauen Produktionsumgebungen lebensfeindlich sind und sie mit der Entwicklung neuer Industrieroboter effektiv zur Verbesserung der Arbeitssituation beitragen kann. «Kein Mensch soll in diesen Extremsituationen ohne mechanische Unterstützung arbeiten müssen», führt Valente aus, «deshalb helfen wir mit unseren Robotik-Lösungen, sodass sich die kognitive und physische Belastung verringert.» Das heisst aber nicht, dass der Mensch durch einen Roboter ersetzt wird. Das Ziel ist vielmehr eine technologische Ergänzung der bestehenden Arbeitspraxis in Einklang mit den menschlichen Erfahrungen und den Schlüsselkompetenzen. Nur so kann ein effektiver Mehrwert in diesen rauen Umgebungen garantiert werden. Was gut klingt, ist gar nicht so einfach zu entwickeln. Deshalb steht Anna Valente einem 30-köpfigen Team vor. Statt in gefährlichen Gefilden befindet sich dessen Büro in Lugano, an der SUPSI, der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (oder zu Deutsch der Fachhochschule Südschweiz). Valente rühmt ihr Team und dessen Kompetenzen, «eine Vielzahl von Fachkenntnissen zu kombinieren. Es ist alles vertreten, von Mechatronik und Robotik bis hin zu Messtechnik oder Materialwissenschaften.» Dabei erwähnt sie die Begeisterung und Leidenschaft, die jeden und jede von ihnen antreiben. Als Mitglied des Schweizerischen Wissenschaftsrates SWR, der SATW-Forschungsallianz sowie als Innosuisse-Expertin hält die Roboterspezialistin mehrere Mandate, die allesamt die Forschung vorantreiben. Ihr Engagement wurde 2019 mit den Awards «Women-led innovations» und «Innovation Radar Prize» ausgezeichnet. Trotz mittlerweile über 100 veröffentlichten Artikeln, sechs Patenten sowie zwölf Prototypen besteht für sie noch lange kein Grund zum Ausruhen, denn: «Bezüglich der Arbeitssicherheit gibt es keinen Kompromiss. Nur das Beste ist gut genug.»