PersonAurélien Demaurex

Mit Ecorobotix verbindet Aurélien Demaurex sein Unternehmertum mit dem Anliegen, die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen. Und dies sehr erfolgreich: Eben erst erhielt die Firma in einer Finanzierungsrunde weitere 46 Millionen Franken für ihre automatisierten Präzisionsfeldspritzen für Reihenkulturen. Inzwischen arbeiten fast 100 Personen für den Agrarroboterhersteller, vor zwei Jahren war es noch weniger als die Hälfte.
Demaurex wurde in Argentinien in eine Schweizer Unternehmerfamilie hineingeboren und studierte Management an der Universität Lausanne. Nach Stationen im Banking und in der humanitären Hilfe lancierte er 2014 mit Co-Founder Steve Tanner Ecorobotix. «Mein Mitgründer wuchs auf einem Bauernhof auf und musste als Kind beim Jäten der Zuckerrübenfelder mithelfen», sagt Demaurex. «Gemeinsam haben wir eine einfachere Lösung als die mühsame Handarbeit gefunden, die gleichzeitig die Umwelt schützt, indem sie den Einsatz schädlicher Chemikalien reduziert.»
Das erste Produkt, die Feldspritze ARA, nutzt künstliche Intelligenz, um bestimmte Pflanzen schnell zu erkennen und zu behandeln. Das Sprühgerät wird hinter einem Traktor hergezogen. «Unsere ersten Prototypen waren autonome Roboter, aber aufgrund des Marktbedarfs haben wir ARA entwickelt, die besser für einen grösseren Markt geeignet ist», so Demaurex. Die Spritze wird in mehr als 15 Ländern vertrieben. Während die meisten Nutzer aus Europa stammen, startete man kürzlich auch in Nordamerika, wo zwei der bekanntesten Gemüseproduzenten Kanadas als Kunden gewonnen wurden. Zudem arbeitet Ecorobotix mit einem Händler in Argentinien zusammen und will in weitere Länder auf dem amerikanischen Kontinent expandieren. Die Firma soll in zwei bis drei Jahren die Gewinnschwelle erreichen.
Demaurex engagiert sich auch politisch für den Umweltschutz. So war er 2010 an der Gründung der Grünliberalen im Kanton Waadt beteiligt und sitzt für die Partei seit letztem Jahr im Grossen Rat. Die Grünliberalen seien wie Ecorobotix ein Beweis, dass sich Wirtschaft und Umweltschutz kombinieren liessen, sagt er. «Zudem bringe ich die Stimme von Start-up-Gründern in die Politik ein, die viel zu selten zu hören ist.»