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PersonBasil Weibel
Die Schweiz gehört in der Entwicklung von Drohnen zu den Pionierländern. Dementsprechend zahlreich sind die Jungunternehmen, die sich in diesem Wachstumsgebiet konkurrenzieren. Mit einem ganz speziellen Fluggerät sticht Wingtra hervor. Das 2016 aus einem Spin-off des Autonomous Systems Lab am Institut für Robotik und Intelligente Systeme der ETH Zürich entstandene Unternehmen hat sich bei der Konstruktion der Drohne an den Eigenschaften eines Flugzeugs wie auch eines Helikopters orientiert. Das einzigartige Ergebnis nennt sich WingtraOne und ist ein Flugroboter, der senkrecht starten kann und danach dank eines Klappmechanismus wie eine übliche Drohne weiterfliegt. Das aerodynamische Konzept entwickelt hat der mit einem Bachelor in Volkswirtschaft und einem Master in Maschinenbau ausgerüstete Basil Weibel (30), der Wingtra zusammen mit Elias Kleimann, Sebastian Verling und Maximilian Boosfeld aus der Taufe hob.
Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten benötigt WingtraOne kaum Platz für Starts und Landungen. Zudem wird das gerade bei solchen Geräten beträchtliche Risiko der Beschädigung bei den Landungen minimiert. Auch kann WingtraOne dank der speziellen Konstruktion schwerere Kameras tragen, die entsprechend bessere Bildauflösungen liefern. Damit eignet sich die Drohne bestens zur Vermessung aus der Luft, beispielsweise in der Landwirtschaft. So lässt sich der Einsatz von Düngemitteln optimieren. Weitere Einsatzgebiete sind grosse Infrastrukturbauten, Tagbauminen und anderes mehr, wo Arbeiten von oben überwacht werden können.
In diesem Frühjahr lancierte das Zürcher Start-up bereits das nächste VTOL-Modell – die Abkürzung steht für Vertical Take-off and Landing. WingtraOne PPK ist eine Hochpräzisionsdrohne, die extrem genaue Luftbildkarten liefert. Und das in kurzer Zeit: Der Flugroboter kartografiert in gerade einmal einer Stunde eine Fläche von 130 Hektaren. Die sogenannte PPK-Technologie (Post-Processed Kinematic) erlaubt eine noch weit höhere Präzision als GPS. Obwohl erst zwei Jahre alt, fliegt Wingtra mit gegen 50 Mitarbeitern auf Expansionskurs. Wurden 2017 gut hundert Drohnen gebaut, sollen es in einigen Jahren mehrere tausend sein. Dann werde Wingtra, so Basil Weibel, auch Gewinne schreiben.