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- Digital Shapers 2023, Carla Bünger
PersonCarla Bünger
Carla Bünger baut digitale Brücken: So kombinierte die Mitbegründerin und Chefin von Kore Technologies etwa die Sphäre der Blockchain-Technologie mit der Welt der Haute Horlogerie. Konkret erarbeitete ihr Team für den Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont eine Blockchain-Lösung, die durch die Schaffung von tokenbasierten Echtheitszertifikaten den Verkauf gefälschter Luxusgüter erschwert. Möglich macht dies unter anderem ein vor etwas mehr als einem Jahr entwickeltes Blockchain-Protokoll von Kore Technologies. «Es hört auf den Namen Dragonfly und fungiert quasi als schweizerisches Hochsicherheitsnetz», führt die CEO, Ehefrau und zweifache Mutter aus. Das Protokoll ist operativ und wird von mehreren namhaften Kunden genutzt.
Dragonfly wird in Partnerschaft mit IT-Grössen im hiesigen Markt wie IBM, Green, Switch, Phoenix Systems und weiteren Validatoren betrieben. Dass diese Konzerne auf Blockchain-basierte Lösungen für die Speicherung, die Transaktion und die Tokenisierung von digitalen Vermögenswerten setzen, ist nicht selbstverständlich – und unterstreicht die Fähigkeit Büngers, digitale Brücken zu schlagen, diesmal zwischen etablierten Corporates und disruptiver Technologie.
Dafür mussten Bünger und ihr Team bei den Konzernen im grossen Stil Vorurteile ausräumen und Sicherheit schaffen. «Denn im Blockchain-Segment ist man vielerorts noch daran, Kinderkrankheiten auszumerzen.» Um Grossunternehmen von der eigenen Lösung zu überzeugen, habe man diverse Failsafes, Zertifizierungen und Sicherheitsschwellen eingebaut, damit sich die Nutzung von Blockchain-Technologie und Corporate Governance nicht gegenseitig ausschliessen. «Dafür haben wir uns richtig hart abgerackert», betont die Gründerin. Doch es hat sich gelohnt: Entstanden ist eine High Availability Blockchain, die pauschal bezahlt wird und Services wie eine Hotline oder ein Ticketingsystem bietet. Auch wird garantiert, dass die Blockchain durchgehend verfügbar ist. «Damit haben wir die Blockchain auf ein Niveau angehoben, das man bisher nur von Softwarestandardlösungen kannte», so Bünger. Künftig werde es darum gehen, weitere Konzerne von den Vorteilen der Lösung zu überzeugen.