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PersonCristian Grossmann
Cristian Grossman (38) und sein Start-up Beekeeper, das in Oakland bei San Francisco sitzt und in der Schweiz gegründet wurde, profitiert von der Corona-Krise. Zwar wurden auch Kunden aus der Hotellerie stark von der Pandemie getroffen – doch insgesamt ist die Nachfrage nach der Mitarbeiter-Kommunikations-App von Beekeeper gestiegen: «All unsere Kunden haben gemeinsam, dass bei ihnen digitale Kommunikation und die Notwendigkeit von Informationsverbreitung in Echtzeit wichtiger geworden sind denn je», sagt Grossman. Mit der Mitarbeiter-App hätten sich die Mitarbeitenden rasch über ständig neue Richtlinien und Schutzmassnahmen im Lockdown updaten können. «Unsere App sorgt für den nötigen internen Zusammenhalt in diesen unsicheren Zeiten», sagt Grossman.
Auch der derzeitige Umbruch der Arbeitswelt spielt Beekeeper in die Hände. Viele Kunden hätten die Mitarbeiter beurlaubt oder Kurzarbeit eingeführt. «Dort war es besonders wichtig, eine Plattform für den internen Austausch zu haben.» In der Logistikbranche erlebte Beekeeper einen Zuwachs der Nutzung von über 50 Prozent.
Grossman verzeichnete mit Beekeeper dieses Jahr allgemein ein starkes Wachstum. «Viele unserer Kunden hören von uns durch Bekannte und Geschäftspartner und werden dadurch auf uns aufmerksam.» Das sei natürlich ein tolles Gefühl, so der Gründer. Er sagt aber auch, dass ein grosses Team ständig an der Entwicklung der App arbeite. Zusätzlich konnte sich Beekeeper in einer Series-B-Finanzierungsrunde dieses Jahr 50 Millionen Dollar von amerikanischen Investoren sichern. Grossman selbst arbeitet von Zürich aus – seit Ausbruch der Pandemie ausschliesslich. Davor war er häufig in San Francisco, stellte diese Geschäftsreisen dann aber ein.
Seiner Meinung nach hat Corona vor allem etwas ans Licht gebracht: Es bestehe eine grosse Lücke zwischen dem Status quo in Sachen Digitalisierung und den eigentlichen Anforderungen an Angestellte. «Es herrscht nach wie vor ein grosser Aufholbedarf bei der Digitalisierung für gewerbliche Mitarbeiter, also die sogenannten Helden der Krise», sagt Grossman. Viele Firmen würden offline kommunizieren. «Doch kein Unternehmen muss heute noch Anschlagbretter sowie Papier und Stift nutzen», sagt Grossman.