- Home
- Jürgen Schmidhuber
PersonJürgen Schmidhuber
Wer mit Apples Siri oder Amazons Alexa spricht, darf sich auch bei Jürgen Schmidhuber (56) bedanken. Seine Forschung hat solche Sprachassistenten besser gemacht. Die Konzerne nutzen in ihren Softwares nämlich das LSTM-Konzept, das Schmidhuber und sein damaliger Doktorand, Sepp Hochreiter, vor Jahren vorgestellt haben. Die Idee hinter LSTM – langes Kurzzeitgedächtnis – verwenden beispielsweise auch Facebook oder Google für ihre Übersetzungsprogramme. Als Hochreiter und Schmidhuber LSTM vorstellten, war Schmidhuber noch Dozent an der TU München.
Seit 1995 ist der Deutsche wissenschaftlicher Direktor am Tessiner KI-Institut IDSIA. Er gilt heute als einer der führenden Forscher für künstliche Intelligenz im deutschsprachigen Raum. LSTM sei im Moment zwar sein meistzitierter Beitrag, erzählt Schmidhuber: «Wir sind aber auch stolz auf andere Dinge.» So forscht er am IDSIA etwa über Algorithmen, die lernen, wie man lernt. Der Wissenschaftler ist zugleich Jungunternehmer: Die von ihm mitgegründete Nnaisense entwickelt konkrete Anwendungen für KI. Zum Beispiel half das Start-up kürzlich der Firma Festo dabei, Roboterhände zu bauen.
Schmidhuber treibt die Entwicklung von intelligenten Maschinen in Wissenschaft und Wirtschaft voran. Irgendwann, glaubt der Experte, würden sie den Menschen überlegen sein. Es sind Aussichten, die ihm keine Angst bereiten. «Künstliche Intelligenz wird das Leben vieler Menschen länger, gesünder und leichter machen.»