Um Sergej Kurtschenkos Reichtum ranken sich wilde Gerüchte. Der Ukrainer erzählt gerne, wie er als 15-Jähriger bei Ekspogas als Kurier angefangen habe, ein Jahr später war er Verkaufsmanager. Kaum volljährig. stieg er ins Immobiliengeschäft ein. Vier Jahre später zählte er 300 Millionen Dollar an Umsatz. Es folgte der Handel mit Flüssiggas; schon bald kassierte er milliardenhohe Einnahmen. Und als das ukrainische «Forbes» über ihn einen kritischen Artikel schrieb, kaufte er kurzerhand das Magazin.
Im Volk kursiert eine realitätsnähere Version seines Aufstiegs: Der 28-jährige sei dank der Protektion von Ex-Staatspräsident Viktor Janukowitsch zum Milliardär aufgestiegen. Nach dessen Sturz hat nun auch Kurtschenko das Weite gesucht. Jüngst wurde er in Moskau gesichtet. Von seinem immensen Vermögen ist kaum viel übrig geblieben. Und auf die in den Westen verschobenen Gelder hat er keinen Zugriff; er gehört zu jenen 18 Ukrainern, deren Konten von der EU eingefroren worden sind.