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PersonNicola Staub
Vier Jahre lang arbeitete Nicola Staub als Staatsanwalt. Keinen einzigen Cyberkriminellen hat er in dieser Zeit verhaftet. «Cyberkriminalität ist international», sagt der 35-Jährige. Die Dimensionen seien riesig. «Die Polizei- und Justizbehörden haben aber nur limitierte Ressourcen und sind bestenfalls national organisiert.» Als Folge ziehen sich die Ermittlungen meist lange hin, und das Gros der Fälle bleibt ohne Verurteilung. Mit seinem Start-up Cybera will Staub nun mehr Geschwindigkeit ins System bringen. Davon sollen Opfer, Finanzinstitute und Krypto-Finanzintermediäre profitieren. Wer betrogen wurde, meldet den Fall dem Start-up, welches automatisch Strafanzeige an die entsprechenden in- und ausländischen Behörden einreicht und das betrügerische Konto auf eine Watchlist setzt. Die Banken wissen sofort: Da stimmt etwas nicht. Weitere Transaktionen werden unterbunden. Das Geschäft der Cyberkriminellen kommt ins Stottern.Um das Business aufzubauen, hat Staub den Job als Staatsanwalt aufgegeben. Er führt stattdessen die globalen Geschäfte vom Firmenableger in New York aus – mit Unterstützung seines Zwillingsbruders und Co-Gründers, der den Aussenposten in Grossbritannien aufbaut. Das Schweizer Büro ist im Zürcher Finanzdistrikt, passend zu den Förderern des Start-ups. Zu den Investoren der ersten Stunde zählen René Brülhart, ehemaliger Finanzaufseher im Vatikan, und Marcel Rohner, einst UBS-Chef, heute unter anderem Präsident von Swiss Banking und damit der oberste Banker im Land. Rohner hat in einer ersten, mit mehreren hunderttausend Dollar dotierten Finanzierungsrunde den höchsten Betrag investiert. Eine zweite Finanzierungsrunde im Frühsommer 2022 brachte weitere fünf Millionen Dollar. Mit im Boot: grosse Namen der Risikokapitalbranche. Seit 2022 neu investiert sind unter anderem der VC-Riese Founder Collective aus den USA, ein früher Uber-Investor, und Serpentine Ventures, eine der Top-Adressen aus der Schweiz.