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PersonNina Röhrs
Über die letzten Jahre hat sich eine neue Sparte von Kunst entwickelt: die digitale und virtuelle Kunst. Doch wie präsentiert man etwas, das dreidimensional ist und nur im digitalen Raum besteht? On-screen, ja. Das haben auch viele Künstler bis anhin gemacht, denn lange bestand keine geeignete Plattform, um solche Werke in ihrer ganzen Qualität zu präsentieren. Doch das ändert Nina Röhrs (47) mit der Entwicklung der Virtual-Reality-Plattform Cube. Das erklärte Ziel von Cube: digitalen 3-D-Kunstwerken eine der physischen Welt äquivalente Plattform geben.
Die Präsentation von Cube im physischen Raum erscheint beinahe puristisch, im Zentrum stehen einzig ein Rechner und eine VR-Brille. Wird diese jedoch übergezogen, eröffnet sich eine neue Welt. Digitale Skulpturen erscheinen plötzlich verblüffend echt, und die Penrose-Treppe wird zur gefühlten Realität. «Cube ermöglicht nicht nur ein Testfeld für neue digitale Kunstwerke, sondern bietet auch virtuelle Präsentationsformen, die entdeckt werden können», sagt Nina Röhrs. «Unser Ziel ist es, die künstlerische Kreativität einer noch jungen Sparte mit der wachsenden Expertise auf dem Gebiet erweiterter räumlicher Realität zusammenzuführen und so den Entwicklungsprozess zu fördern.»
Doch Cube ist nicht das einzige aussergewöhnliche Projekt für digitale Kunst, das Nina Röhrs verfolgt. Nebst der Erarbeitung neuer Konzepte, unter anderem im Blockchain-Bereich, begleitet sie Kulturunternehmen bei der digitalen Transformation und hat während des ersten Shutdowns mit dem Künstler Damjanski kurzerhand ein neues Kunstformat lanciert. Statt das Haus zu verlassen und eine Ausstellung zu besuchen, können wechselnde Ausstellungen bequem vom Sofa aus via App auf dem Smartphone aufgerufen werden. «FitArt» bietet Kunst in Form eines Fitnessplans, bei dem die verschiedenen Workouts von Künstlern kreierte Übungen zeigen. Genau solche Technologien haben die künstlerischen Praktiken stark erweitert und physische Grenzen verschwinden lassen. «Die Künstler stehen erst am Anfang eines neuen Zeitalters. Die ganze Szene ist im Aufbruch», erklärt Nina Röhrs. «Die Grenzen dessen, was konventionell als Kunst bezeichnet wurde, werden neu ausgelotet. Es entsteht Raum für eine neue Ästhetik, wie wir sie noch nicht kennen.»