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PersonPierre Dillenbourg
Wenn die ETH Lausanne weltweit zu den ersten Adressen für Lerntechnologien gehört, dann ist das unter anderem ihm zu verdanken: Pierre Dillenbourg (59), Professor of Learning Technologies an der EPFL. 2017 hat er zusammen mit Forscherkollegen den Swiss Edtech Collider gegründet, einen Hub für Start-ups, die sich das Ziel gesetzt haben, Bildung durch neue Technologien zu verbessern. Mehr als 80 Start-ups beherbergt der in seiner Art hierzulande einzigartige Brüter für Lerntechnologien inzwischen. «Wir haben heute an der EPFL die kritische Masse, die es braucht, um wirklich etwas in Gang setzen zu können», sagt Dillenbourg.
Besonders gern gesehener Gast ist Dillenbourg bei den Berufsverbänden. Zu den viel gerühmten Prestigeprojekten des Learning-Labors am Genfersee gehört ein Augmented-Reality-Programm, mit dem Gärtnerlehrlinge lernen, wie sich Gartenanlagen über die Zeit und mit den Jahreszeiten verändern und wie sie sich in der Abend- oder in der Morgensonne präsentieren. Doch als gelernter Grundschullehrer hat Pierre Dillenbourg immer auch die Schüler und Schülerinnen im Auge. So beschäftigt er sich aktuell mit der Frage, wie die Diagnose der Schreibschwäche Dysgraphie bei Grundschulkindern verbessert werden kann. Das Prinzip: Die Kinder schreiben nicht auf Papier, sondern auf Tablets. Dadurch können Parameter wie der Druck, der beim Schreiben angewendet wird, oder die Beschleunigung beim Schreiben besser erfasst werden. Das neue Diagnose-Tool soll es möglich machen, die Therapiemethoden für Dysgraphie – die Störung betrifft immerhin fast
zehn Prozent der Kinder – zu verfeinern.