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- Digital Shapers 2023, Richard Ettl
PersonRichard Ettl
«Wir sind Pioniere in Sachen IoT», sagt Richard Ettl. Das ist nicht übertrieben, denn seit bereits elf Jahren sind er und Co-Gründer Nico Ros mit ihrer Firma SkyCell aktiv. Das Start-up produziert und vermietet mit Sensoren vollgestopfte Luftfrachtcontainer für empfindliche Waren wie Medikamente. «Am Schluss verkaufen wir Risikomanagement», sagt Ettl. Ein Nischenmarkt, aber er wächst: von derzeit 2,5 auf 5,5 Milliarden Dollar im Jahr 2030.
Auch bei SkyCell brummt das Geschäft: Pro Monat versenden die 240 Mitarbeiter Waren im Wert von 1,5 Milliarden Franken, die Firma wächst jedes Jahr um 50 bis 60 Prozent. Nach dem Corona-Boom, als SkyCell die Welt mit Impfstoff versorgte, sorgen nun Präparate wie das Schlankheitsmittel Ozempic und das neue Dengue-Vakzin für volle Auftragsbücher. In Zukunft werden noch mehr Pharmafirmen auf SkyCells Dienste zurückgreifen. Denn die meisten nutzen bisher noch Einweg-Styroporcontainer, die nach erfolgter Lieferung verbrannt werden. Das ist nicht nur unökologisch, sondern wird zunehmend teurer, weil immer mehr Länder Entsorgungsgebühren erheben.
Vor allem aber ist SkyCell profitabel: «Das ist in der heutigen Start-up-Welt fast eine Voraussetzung, weil die Investoren nicht mehr um jeden Preis bereit sind, Wachstum zu finanzieren.» So hat SkyCell soeben in einer weiteren Finanzierungsrunde 50 Millionen eingesammelt, die Firma wurde dabei mit über einer halben Milliarde Franken bewertet. Jetzt stellt Ettl die Weichen für einen Börsengang. Entschieden ist aber noch nichts: «Wir sind nicht in Eile.»