PersonSylvie Reinhard

Sylvie Reinhard (38) musste sich in den vergangenen Monaten rechtfertigen. Beim Online-Medium «Republik», bei dem sie als Verwaltungsratspräsidentin amtet, verlief nach einem fulminanten Start die Wachstumskurve flacher als geplant. Reinhard reagiert gelassen. «Kritik ist ein Zeichen von Relevanz», sagt sie und fügt an: «Wir sind von Anfang an davon ausgegangen, dass das zweite Geschäftsjahr hart sein würde. Für Start-ups ist es immer eine Wendezeit, wenn nach dem Gründungssprint voller Adrenalin der Marathon des Alltags Einzug hält.»

Im Herbst erwarte das Start-up eine weitere Finanzierungsrunde. Daneben betätigt sich Sylvie Reinhard auch bei der Strategieberatung Crstl. Sie hilft Organisationen, mit gezielten Interventionen im digitalen Wandel produktiver zu werden. Man denke und schreibe, moderiere und berate, von Start-ups bis hin zu den grössten Schweizer Firmen. «Unserem inoffiziellen Motto ‹No Bullshit. No Assholes› bleiben wir dabei immer treu», so Reinhard. 

Als hätte sie damit nicht schon genug am Hals, leitet sie auch das Pionierlab von Engagement Migros, dem Förderfonds des orangen Riesen. Dazu ist sie noch in einigen Gremien tätig, darunter bei der Suisa, der Genossenschaft der Komponisten, Textautoren und Musikverleger. «Die strategische Arbeit an der Schnittstelle zwischen Start-ups, Grossunternehmen, Stiftungen und Institutionen macht mir grossen Spass.» Die Ambitionen liegen in der Familie: Ihr Mann Hannes Gassert ist Gründer der Zürcher Webagentur Liip und kandidiert nun für den Nationalrat.

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