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PersonYann Tissot
Zuerst habe es die Glühbirne gegeben. Danach seien Neon und später LED gekommen – und jetzt das Licht von L.E.S.S. Mit diesen Worten begründete ein Jurymitglied, weshalb das Start-up vom diesjährigen Swiss Economic Forum zu einem der besten Jungunternehmen der Schweiz erkoren wurde. Was nach einer etwas gar hochtrabenden Einschätzung tönt, trifft den Kern der Sache. Denn die von L.E.S.S. – die Abkürzung steht für Light Efficient Systems – entwickelten Beleuchtungslösungen sind wegweisend, ja revolutionär.
Die innovative Lichttechnologie basiert auf einer nanoaktiven Glasfaser, die nicht einmal den Durchmesser eines menschlichen Haars aufweist und durch die Laserlicht fliesst. Das Produkt der Jungfirma aus Renens bei Lausanne stelle die LED-Technologie in den Schatten, sind die Firmengründer Yann Tissot (39) und Simon Rivier überzeugt. Fakt ist, dass die Lichtquellen von L.E.S.S. gegenüber LED weniger Platz benötigen, effizienter sind und gleichmässigeres Licht liefern. Zum Kundenkreis gehören Branchen, die knifflige Produktionsprozesse bestmöglich ausleuchten müssen, beispielsweise Uhrenhersteller, aber auch die Medizinaltechnik oder die Elektronik- und die Raumfahrtindustrie.
Das bereits mehrfach ausgezeichnete Westschweizer Start-up sucht allerdings den Durchbruch ins Massengeschäft und setzt dabei vor allem auf die Autoindustrie. Denn die stromsparenden und nur wenig Raum beanspruchenden Aktiv-Lichtwellenleiter eignen sich bestens für den Einbau in Fahrzeuge, zumal sie nur halb so schwer sind wie herkömmliche Beleuchtungssysteme. Vor eineinhalb Jahren wurde die Glasfaser-Beleuchtungstechnologie erstmals in ein Auto eingebaut. Und am letzten Genfer Automobil-Salon präsentierte ein grosser deutscher Konzern die lichttechnische Neuheit in einem Concept Car.
Anfang 2018 wurde ein Meilenstein gesetzt: L.E.S.S. meldete den Abschluss eines millionenschweren Vertrags mit einer «international bekannten Technologiegruppe». Für Yann Tissot ist das der endgültige Durchbruch. Der Jungunternehmer jedenfalls ist zuversichtlich, dass das kleine Hightechunternehmen in einigen Jahren einen Umsatz von mehreren hundert Millionen Franken erwirtschaften wird.