Er sei «einfach picobello». Einer, der «alles im Griff hat, auch sich selber». So einen Chef habe er nie vorher und nie nachher gehabt. Der IT- Programmierer, der bei der UBS zwischen 1997 und 2001 ein Untergebener von Thomas Süssli war, seufzt: «Jemand mit diesem Lebenslauf jetzt bei der Armee? Ich weiss nicht.»
Ist der 53-jährige Berufsoffizier Süssli überqualifiziert? Ja, sagt der IT-Programmierer, der nicht namentlich genannt werden will. Etliche frühere Wegbegleiter, welche die «Handelszeitung» aufspürte, reden fast nur positiv über ihn. «Kenntnisreich», «fokussiert», «frei von Managerallüren», «grundsympathisch, «geerdet» – ihre Einschätzungen stehen im Kontrast zur anonym vorgetragenen Kritik hoher Militärs in Zeitungsberichten, nachdem Bundesrätin Viola Amherd die Wahl Süsslis vor vier Wochen bekannt gab.
Der Tenor: Einer, der nie Grenadiere oder Kampfpiloten befohlen habe, könne nicht Armeechef werden. In der Tat: Süssli hatte in seiner Militärkarriere eine Sanitätskompanie, ein Spitalbataillon und eine Logistikbrigade geführt, aber keine Kampftruppen.