Harald K. (Namen der Redaktion bekannt) ist erschöpft. Schon seit anderthalb Jahren sucht er in der Stadt Genf eine Wohnung. Er ist 24, wohnt mittlerweile wieder bei seinen Eltern, und es sieht nicht danach aus, dass sich diese Situation in nächster Zeit ändern wird. Auf seiner Wohnungssuche musste er feststellen, dass es so gut wie keine freien Wohnungen gibt (die Genfer Leerwohnungsziffer mit 0,4 Prozent ist eine der niedrigsten der Schweiz). Die wenigen Wohnungen auf dem Markt sind entweder viel zu teuer oder gemeinhin Bruchbuden, da sie seit Jahren, manchmal gar Jahrzehnten nicht mehr saniert wurden.

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Mieter und Mieterinnen haben es schwer in Genf – obwohl die Stadt eine der strengsten Mietregulierungen der Schweiz hat. Unter gewissen Voraussetzungen dürfen die Behörden leer stehende Wohnungen enteignen. Sie dürfen nach Umbauten einen Mietpreisdeckel für fünf bis zehn Jahre festlegen. Und sie dürfen bei Verkäufen unter Privaten dazwischengrätschen und das Objekt selber zu einem tieferen Preis erwerben, wenn ihnen der ausgehandelte Preis als exzessiv erscheint.