Obwohl die Schweiz den CO2-Ausstoss seit 1990 um 31 Prozent reduzierte, hat sie die Klimaziele verfehlt und muss seit dem 1. Januar 2022 eine höhere CO2-Abgabe zahlen. Hintergrund ist die vom Bundesrat im August 2019 beschlossene Netto-Null-Emission, die besagt, dass ab 2050 nicht mehr Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen dürfen, als durch natürliche und technische Speicher aufgenommen werden können. Dieser Status-quo macht deutlich, dass die Bemühungen gemeinschaftlich verstärkt werden müssen, und zwar genau dort, wo wesentlich zur Produktion von Treibhausgas beigetragen wird.
Obwohl Städte nur einen geringen Teil der Landfläche ausmachen, ist ihr CO2-Fussabdruck durch die Konzentration von Menschen und Industrie erheblich. Als Hauptverursacher der Emissionen gelten Gebäude, der Strassenverkehr sowie die Industrie. Ende 2020 lebten von den insgesamt 8,61 Millionen Einwohnern der Schweiz rund 84,8 Prozent in städtischen Gebieten – Tendenz steigend.
Damit sich Lebensqualität und Stadtentwicklung nicht im Wege stehen, müssen städtebauliche Veränderungen immer auf die Bedürfnisse der Menschen und mit Bedacht auf das Bestehende ausgelegt werden, beispielsweise durch energetische Sanierungen, elektrische Mobilitätslösungen und den Einsatz erneuerbarer Energien. Eines darf dabei nicht aus den Augen verloren werden: Entscheidungen für oder gegen Veränderungen und in welcher Gestalt sie letztlich daherkommen werden von Menschen getroffen. Eine optimale Stadtentwicklung erfordert daher eine ganzheitliche Sichtweise aller Beteiligten, um auf Basis aktueller, relevanter Daten bessere Entscheidungen fällen zu können. Das ist die Idee von Smart Cities, die Nutzung digitaler Technologien, um Daten aus unterschiedlichen Quellen zu aggregieren, die Zusammenarbeit des Ökosystems zu fördern und Richtlinien einzuhalten.
Doch wie werden Städte zu Smart Cities? Es beginnt zwar alles mit Daten, dennoch muss klar sein, dass Smart nicht bedeutet, alles einfach zu digitalisieren. Governance im Rahmen einer Smart City erfordert heute Softwareplattformen, die mehr können, als herkömmliche Arbeitsabläufe digital abzubilden. Sie müssen verschiedenste Daten digital integrieren, organisieren und verteilen, die Projektausführung durch automatisierte Workflows unterstützen und die Ergebnisse für alle verständlich aufbereiten und kommunizieren.
Hier kommt der virtuelle Zwilling ins Spiel. Er schafft ein digitales 3D-Datenmodell, welches auf konsistenten Daten von Unternehmen, Behörden oder privaten Dritten basiert und von Echtzeitdaten unterstützt wird, die über Sensoren in der physischen Welt gesammelt werden. In der virtuellen Welt lassen sich Entwicklungskonzepte beliebig oft simulieren. Der ständige Datenaustausch zwischen dem virtuellen Zwilling und seiner entsprechenden physischen Umgebung über die Sensoren ermöglicht eine Echtzeitsimulation mit einer hohen Genauigkeit und führt zu einer besseren Anpassung an die Bedürfnisse der Menschen. 3D als universelle Sprache fördert zudem das Verständnis für komplexer Projekte.
Die 3DEXPERIENCE Plattform von Dassault Systèmes kann dazu beitragen, die Erwartungen der Menschen an die Wohn- und Lebensqualität und die Ziele der Behörden an eine nachhaltige Stadtentwicklung, die agil auf Herausforderungen reagiert, in Einklang zu bringen. Die Reduzierung der CO2-Emissionen sollte dabei im Fokus aller Beteiligten stehen. Mit dem Entwicklungskonzept einer Smart City und Dassault Systèmes können Schweizer Städte ihren Beitrag zur Erfüllung der regionalen und globalen Klimaziele leisten und ihren Bewohnern eine lebenswerte Stadt der Zukunft schaffen.