Wir begleiten in einer vierteiligen Serie eine Anfängerin und einen Experten. Sie nehmen an der «Anleger-Challenge» von PostFinance und wikifolio teil. Im letzten Teil ziehen die beiden Protagonisten Bilanz.
Achtung: Wikifolios haben ein Potenzial zur Sucht! Nur mit Disziplin, Konsequenz gewinnt mein Kopf gegen meinen Bauch.
Wikifolios sind kein Zaubermittel für Börsengewinne. Aber sie sind definitiv eine Gefahr für jede Beziehung. Wie TV-Junkies nicht mehr von ihrer Lieblingsserie wegkommen, verfolge ich gespannt mein wikifolio «Keep it green» und klebe manchmal für Stunden an den Challenge-wikifolios der anderen Trader.
Private Investoren und professionelle Vermögensexperten legen für alle einsehbar offen, was sie weshalb und wann kaufen oder verkaufen. Ich kann mich mit Profis und Hobby-Tradern vergleichen, ich kann Vermögensverwaltern über die Schulter schauen. Früher mussten vermögende Kunden ein paar Hunderttausend Franken investieren, um in den Genuss einer professionellen Anlagestrategie zu gelangen. Social Trading macht anonyme Finanzprodukte zur gläsernen Kapitalanlage. In Echtzeit kann ich die Entwicklung meines wikifolios jederzeit verfolgen. Bin ich besser als der Index? Schlage ich meine Berufskollegen?
Was auffällt: Die Handelsideen auf wikifolio.com spiegeln das gesamte Anlageuniversium – von Day Tradern bis zu langfristigen Depots. Ich setze seit vergangenem Dezember mit «Keep it green» auf nachhaltig grüne Titel im Mobilitätsbereich. Wobei die nachhaltige Ausrichtung zeigt, dass ich nicht auf kurzfristige Erfolge aus bin. Doch genau das ist das Schwierige bei wikifolios.
Der Sucht-Faktor ist hoch. Man möchte gamen, mitfiebern, handeln, im grossen Stil abräumen. Es braucht Disziplin und Konsequenz, um meiner Devise «buy and hold» treu zu bleiben. Vor allem bei meinem holperigen Start im vergangenen Dezember. Immerhin: Mitte Januar resultiert ein Plus von 4,5 Prozent. Und andere Trader finden meine Überlegungen erfolgsversprechend, sie haben mein wikifolio vorgemerkt und würden investieren. Das ist Balsam auf die Trader-Seele.
Diese Transparenz macht Social Trading so spannend – und für jeden an Wirtschaft und Finanzen Interessierten faszinierend und erst noch äusserst lehrreich. Aber all die Erfahrungen und Beobachtungen zeigen auch: Ohne Glück bringt das gesamte Wissen nichts.
Das erinnert mich an eine Geschichte, die wir vor Jahren beim «BLICK» machten: 20 Mal drehte Schimpansin «Babsy» an einem Glücksrad. Dessen Nummern waren vorher mit Namen von Schweizer Firmen überklebt worden – von Nestlé bis ABB. Dabei schlug «Babsy» alle hochbezahlten Fondsmanager.
Am meisten machen wir falsch, wenn wir alles richtig machen wollen.
PostFinance und wikifolio suchen die besten Anleger in der Schweiz: Machen Sie mit bei der «Anleger-Challenge». Sie können sich mit einem virtuellen Startkapital von 100’000 Franken ein Musterdepot zusammenstellen. Ihr Challenge-wikifolio ist öffentlich, jeder sieht, wie gut Sie traden, und kann für Ihre Anlagestrategie abstimmen. So haben Sie eine doppelte Gewinnchance: Der Anleger mit der besten Performance bei möglichst geringem Risiko gewinnt 6000 Franken für sein E-Trading-Depot, und falls Challenge-wikifolio zum Publikumsliebling wird, kassieren Sie doppelt ab.
Anleger, die lieber erst einmal nur beobachten, können am Voting-Wettbewerb teilnehmen und 1000 Franken gewinnen.
Wer in der Schweiz wohnt, volljährig ist, kann mitmachen. Registrieren Sie sich jetzt via https://www.postfinance.ch/de/detail/anleger-challenge
Sommerferien auf der hippen Ferieninsel Ibiza? Oder doch lieber ein paar entspannende Wellness-Tage im Schwarzwald? Hätte ich echtes Geld investiert, könnte ich jetzt beides haben. Ich bin ein Naturtalent. Sorry fürs Bluffen, ist aber so.
Fast drei Monate ist es nun her, seitdem ich mir auf wikifolio.com ein Profil für die «Anleger-Challenge» angelegt habe. Meine Aufgabe war einfach. Ich musste mir ein paar Challenge-wikifolios aussuchen, in die ich investieren würde. Ich wusste damals grob, was Aktien sind. Von Social Trading, Anlagezertifikaten und Hebelprodukten hatte ich keinen blassen Schimmer.
Nach einem kurzen Crash-Kurs (danke, Wikipedia!) hatte ich ein akzeptables Grundwissen und wenig später auch meine fünf Favoriten beisammen. Wie sich jetzt herausstellt, hatte ich ein glückliches Händchen.
Alle Challenge-wikifolios, die ich vorgemerkt habe, gehen durch die Decke. «Gi Ga Get rich or die tryin» verzeichnet Mitte Januar ein Plus von 27,46 Prozent. Hätte ich doch nur richtiges Geld investiert! Pro hundert Franken hätte ich nun fast 30 Franken mehr im Portemonnaie.
Aber auch die anderen können sich durchaus sehen lassen. «Alles oder Nada» hat ein grünes Plus von 17,73 Prozent, und das schlechteste meiner Watchlist weist immerhin noch ein Plus von 5,29 auf.
Mein Fazit nach meinem kurzen Abstecher ins Anlage-Business? Gebt mir mehr! Ich hatte mir das Ganze schwieriger vorgestellt. Wikifolio.com ist verständlich aufgebaut, und man erhält auch als blutiger Anfänger einen verständlichen Einblick in die Thematik.
Ich kann mir durchaus vorstellen, irgendwann mal richtiges Geld in wikifolio-Zertifikate zu investieren. Wenn es dann nur halbwegs so gut läuft wie jetzt, bin ich schon zufrieden. Ibiza und Schwarzwald, ich komme!