Fast einen ganzen Jahreslohn hat UBS-Chef Sergio Ermotti kürzlich in eigene Aktien investiert. Die UBS musste die Sache via Newsagentur streuen, damit die Welt überhaupt von seinem Bemühen für einen besseren Aktienkurs erfuhr. Denn in der Schweiz werden die Namen von Führungsmitgliedern, die mit eigenen Aktien gehandelt haben, nicht öffentlich gemacht. Anders als in den USA oder der EU.

Die Börsenbetreiberin SIX publiziert solche Management-Transaktionen auf ihrer Website. Interessierte erfahren dort aber nur, ob es ein externes Verwaltungsratsmitglied oder ein exekutives Mitglied des VR oder der Geschäftsleitung war, das gedealt hat. Das liegt nicht gerade im Interesse der Investoren.

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«Ich würde es begrüssen, wenn auch die Namen der Involvierten offengelegt würden», sagt Christophe Volonté vom Aktionärsberater Inrate. «Dies würde Spekulationen aus dem Weg räumen.» Bei der Revision des Aktienrechts sei das Thema in Bundesbern untergegangen, sagt Ständerat Thomas Minder auf Anfrage. «Ich fände es aber wünschenswert, wenn die Namen publik gemacht würden. Ein CEO weiss oft viel mehr als ein Verwaltungsrat.»

Selbstregulierung in der Schweiz

Doch zu viel Transparenz liegt nicht im Interesse der Wirtschaft. Während das Thema im Ausland gesetzlich geregelt ist, setzt man in der Schweiz noch auf Selbstregulierung. Involviert in den Prozess sind Vertreter der Konzerne und die Finma. «In der Gesamtbetrachtung ist die Schweiz deswegen nicht weniger transparent als andere Länder», sagt Wirtschaftsrechtsprofessor Peter V. Kunz. «Der Persönlichkeitsschutz wird hier stärker gewichtet als im Ausland.» Der Konsens sei, dass es keinen Einfluss auf den Markt hätte, wenn Investoren oder Medien den Namen der Manager wüssten.

Derweil fällt auf, dass von der Ems-Gruppe von Magdalena Martullo-Blocher keinerlei Management-Transaktionen registriert sind. Das liegt an der Vergütungspolitik der Firma, die ihre Manager ausschliesslich bar entschädigt. Und die Familie Blocher erfreut sich lieber an saftigen Dividenden als an Aktiendeals.

Magdalena Martullo-Blocher

Magdalena Martullo-Blocher dealt grundsätzlich nicht mit eigenen Aktien.

Quelle: © KEYSTONE / WALTER BIERI