Der Pharmakonzern Merck Serono hat endgültig seine Pforten in Genf geschlossen. Die letzten Angestellten haben den Standort in der Rhonestadt verlassen und Platz für das Forschungszentrum Campus Biotech gemacht, das ab Montag sukzessive bezogen wird.
Das Konsortium des Forschungszentrums um den Genfer Milliardär Ernesto Bertarelli und den Berner Unternehmer Hansjörg Wyss gab heute bekannt, den definitiven Kaufvertrag mit dem deutschen Pharmakonzern Merck Serono unterzeichnet zu haben. Zum Konsortium gehören noch die ETH Lausanne und die Universität Genf.
Campus Biotech und seine Partner würden von nun an ihre Vision eines Zentrums für Forschung in den Bereichen Gesundheit, Biotechnologie und Life Sciences umsetzen, hiess es in einem Communiqué.
ETH und Uni gross vertreten
Der Verkauf der Gebäude auf dem Gelände Sécheron mit insgesamt 40'000 Quadratmetern war am 22. Mai kommuniziert worden, nachdem Merck Serono einen Monat zuvor die Schliessung des Standorts in Genf und die Entlassung der 1250 Angestellten angekündigt hatte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, gemäss mehreren Quellen soll es sich um über 300 Millionen Franken handeln.
Die ETH Lausanne und die Uni Genf werden 15'000 der 40'000 Quadratmeter belegen. Für die restlichen Flächen muss Campus Biotech noch Mieter suchen.
Die ETH Lausanne wird von der Wyss-Stiftung eine Spende in Höhe von 100 Millionen Franken erhalten. Mit dieser soll in Zusammenarbeit mit der Uni Genf innert sechs Jahren ein Wyss-Institut gegründet werden, das auf denselben Prinzipien basiert wie das gleichnamige Institut für biologisch inspiriertes Engineering an der Harvard-Universität bei Boston. Am Institut sollen künftig 120 bis 150 Leute tätig sein.
(tke/tno/sda)