Im Schweizer Luftraum ging am Mittwochmorgen nichts mehr: Flugzeuge konnten an den Flughäfen Zürich und Genf nicht landen. Was muss ich als Passagier jetzt wissen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was ist passiert?

Zuständig für die Sicherheit im Schweizer Luftraum ist Skyguide. Dort gab es eine Informatikpanne, die die Flughäfen Zürich und Genf während Stunden lahmgelegt hat. Es konnten weder Flugzeuge starten noch landen. Einige Flüge, etwa einer aus New York, mussten nach Paris umgeleitet werden. Es gab auch zahlreiche Annullationen. Betroffen waren auch Flüge zum Beispiel von Brüssel, Mallorca oder Amsterdam und Paris.

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Laut Angaben des Flughafens Zürich musste dort 77 Flüge gestrichen werden, 15 Flüge mussten anderswo landen. Bisher sind 30 Kurzstreckenflüge der Swiss von und nach Zürich und Genf gestrichen worden, davon seien rund 6400 Passagiere betroffen. 

Was genau lief bei Skyguide schief?

Skyguide hat die Ursache für die stundenlange IT-Störung in der Zwischenzeit offenbar gefunden. Kurz vor Mittag teilte die Flugsicherung mit, es handle sich um einen Netzwerkfehler. «Ein Cyberangriff ist definitiv ausgeschlossen», sagte eine Skyguide-Sprecherin.

Wie lange hat die Störung angedauert?

Der Schweizer Luftraum hat den Flugverkehr sowie den Betrieb an den Flughäfen Genf und Zürich in der Zwischenzeit wieder aufgenommen. Der Flugbetrieb konnte bis 9.30 Uhr bei 50 Prozent Kapazität und ab 9.30 Uhr bei 75 Prozent Kapazität betrieben werden. Der Flughafen Zürich hatte auf eine baldige Lösung der Panne gehofft. «Wir erwarten, dass der Flugbetrieb vor dem Mittag in reduzierter Kapazität wieder hochgefahren wird», teilte der Airport mit.

Gibt es jetzt weitere Verspätungen?

Die Folgen der Luftraumsperre könnten viele Passagiere noch einige Zeit zu spüren bekommen. Flugzeuge, die nicht landen oder starten konnten oder umgeleitet wurden, werden in der Regel noch am selben Tag für andere Flugverbindungen eingesetzt. Daher wird die Panne heute, aber möglicherweise auch noch die kommenden Tage für Verspätungen oder Ausfälle sorgen. Über den finanziellen Schaden lassen sich noch keine konkreten Aussagen machen. Er könnte allerdings schnell mehrere Millionen Franken betragen. Hinzu kommt der Reputationsschaden für Skyguide.

Ich habe ein Ticket – soll ich an den Flughafen kommen?

Der Flughafen Zürich sowie die Swiss empfehlen den betroffenen Passagieren, sich zuerst bei der Airline über ihren Flug zu informieren, bevor sie an den Flughafen kommen. 

Erhalte ich das Geld für das Flugticket zurück?

Eine Entschädigung für allfällige Flugausfälle gibt es von der Swiss nicht. Die Airline teilt mit, dass der vollständige Ausfall der Flugsicherung im Sinne der Fluggastrechteverordnung ein ausserordentlicher Umstand sei. «Von daher zahlt die Swiss keine Entschädigung», so eine Sprecherin. Bei Flugannullationen oder Verspätungen wie in dieser Situation übernehme die Swiss die entsprechende Umbuchung auf den nächstmöglichen Flug sowie Betreuungsleistungen wie Verpflegung, Telefonkosten, die Hotelübernachtung bei längeren Verspätungen und den Transfer zum Hotel. Betroffene Passagiere hätten aber die Möglichkeit, eine Erstattung des Tickets zu beantragen. Die Passagiere, die heute von Flugstreichungen betroffen waren und von denen die Swiss die Kontaktdaten haben, seien von der Swiss über die Flugstreichung und gleichzeitig über eine Umbuchungsalternative informiert worden, so die Sprecherin.

Wie geht es weiter?

Skyguide bedauert die technische Panne sowie deren Folgen für ihre Kunden und Partner sowie für die Passagiere an den Flughäfen Zürich und Genf. «Skyguide setzt alles daran, die Flüge effizient abzuwickeln, um Verspätungen so gering wie möglich zu halten», teilte das Unternehmen mit.

(mit Material von SDA und AWP)