Es ist wieder an der Zeit für den Konsumwahnsinn. Menschenmassen ringen beim Black Friday um die krassesten Schnäppchen, die grössten Rabatte, all die Dinge, die sonst unbezahlbar scheinen und in den Schaufenstern der Kaufhäuser glitzern und glänzen.
Die Shoppinggier veranlasst uns oft dazu, Spontankäufe zu tätigen und Dinge zu kaufen, für die wir gar keinen Bedarf haben. Diese liegen dann zu Hause herum oder landen nach einer sehr kurzen Lebensdauer im Müll.
Andere Einkaufsgewohnheiten
Das ist schlecht für die Umwelt. Aber nicht nur wegen des Wegwerfens – auch weil sich seit der Pandemie die Einkaufsgewohnheiten der Menschen geändert haben. Auch wenn sich der stationäre Handel erholt und der Umsatz des Online-Handels 2022 das erste Mal zurückging, kauft immer noch eine grosse Zahl der Schweizerinnen und Schweizer online ein. So auch am berühmt-berüchtigten Black Friday.
«Kritisch für das Klima: Online-Einkäufe verursachen hohe CO2-Emissionen.»
Laut einer Online-Befragung von Statista vom Juni 2023 kaufen 76 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer monatlich oder häufiger im Internet ein. Ganze 22 Prozent der Befragten betreiben wöchentliches Online-Shopping.
Kritisch für das Klima: Online-Einkäufe verursachen hohe CO2-Emissionen. Zurückzuführen sind diese Emissionen auf die Herstellung der Produkte, die Verpackung und den Versand. Per Schiff, per Flugzeug, Zug oder Lastwagen erreicht Ware aus der ganzen Welt in Massen Europa.
Tonnenweise CO2
Während der Black-Friday-Woche 2022 wurden laut einer Analyse der europäischen Umweltorganisation Transport & Environment schätzungsweise 1,2 Millionen Tonnen CO2 allein durch LKW-Transporte in Europa freigesetzt. Das sind 94 Prozent mehr, als in einer durchschnittlichen Woche ausgestossen werden.
«Wer also die Klimaerwärmung nicht befeuern will, sollte dem Massenkonsum des Black Fridays den Rücken kehren.»
Eine absurde Zahl, wenn man beachtet, wie sich die EU mit dem Europäischen Klimagesetz darum bemüht, dass EU-Länder die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent senken.
Wer also die Klimaerwärmung nicht befeuern will, sollte dem Massenkonsum des Black Fridays den Rücken kehren. Manche Unternehmen nutzen diese Erkenntnis gleich für PR in eigener Sache: Der Schweizer Taschenhersteller Freitag etwa schliesst am Black Friday den Online-Shop und verkauft auch in allen Läden während 24 Stunden keine Taschen. Und das Basler Modelabel Nikin pflanzt vom 25. bis zum 28. November pro verkauftem Produkt statt wie für gewöhnlich eines Baums sogar zwei.
Das schlechte Gewissen
Nicht nur wegen der Umwelt sollten die Menschen die Finger vom Black Friday lassen, denn das Schnäppchenshopping macht langfristig auch nicht glücklich. Eine Greenpeace-Studie aus dem Jahr 2017 zeigt: Shopping löst nach einer anfänglichen Euphorie negative Emotionen aus, darunter Schuldgefühle und Frust.
Am Ende ist der Verzicht auf den Black Friday also eine Win-win-Situation. Für die Umwelt, für das Portemonnaie – und für die eigene Mentalhygiene.
1 Kommentar
Black Friday ist eine unmögliche Bezeichnung und rassistisch. Aber da es hier um grösste Umsätze in kürzester Zeit für meistens Ramsch handelt, klagt kein Schwarzer dagegen, ich selbst fühle mich dadurch gekränkt.