Eitel Sonnenschein und schmerzhafter Strukturwandel: Die Tourismusdirektorin von Basel kennt beides. Einerseits vermeldet die Stadt am Rhein Jahr für Jahr Rekordzahlen bei den Übernachtungen und kommt mit rund 1,5 Millionen pro Jahr auf Werte, die nur knapp hinter jenen von Zermatt liegen und vor jenen von Orten wie Luzern, Bern, Davos oder St. Moritz. Und wie am 30. August bekannt wurde, darf die Stadt am Rheinknie den Eurovision Song Contest austragen und sich auf Tausende Besucherinnen und Besucher freuen. Anderseits leidet die Basler Tourismusbranche unter dem Wegfall grosser Messen wie der Baselworld und eines Teils der Geschäftsreisenden der grossen Pharmaunternehmen, was die Auslastung der Hotels senkt und die Preise erodieren lässt.
Im Interview mit der «Handelszeitung», geführt noch vor dem ESC-Entscheid, erklärt die Baslerin, die zuletzt für Schweiz Tourismus arbeitete und während Corona den Job in Basel übernahm, wie sie die Wende schaffen will: Freizeittouristen und -touristinnen sollen die Geschäftsreisenden ablösen, Basel solle zum Hub für Reisen nach Süddeutschland, ins Elsass und in die Schweiz werden. Als Basis für Ausflüge in die Alpen tauge Basel genauso gut wie andere Schweizer Städte, zeigt sie sich überzeugt.