Die Euphorie war gross: Von einem «Wunschpartner», gar von einem «Glücksfall» war die Rede. Anfang 1999 kaufte die damalige Rentenanstalt – heute Swiss Life – für insgesamt 2,4 Milliarden Franken die Banca del Gottardo. Allfinanz war das Zauberwort, denn schon zwei Jahre zuvor hatte die Credit Suisse die Winterthur Versicherungen übernommen. Das Ende ist bekannt: Die Winterthur ging an die Axa, und auch bei der Swiss Life beendete der damalige Swiss-Life-CEO Rolf Dörig 2007 den Bankenausflug und verkaufte die Gotthard-Bank an die BSI.
Nun folgt die Wende nach der Wende: Schrittweise wagt sich die Swiss Life wieder auf das Terrain der Banken vor – mit ungewissem Ausgang. 2011 begann der Lebensversicherer, seinen Retailkunden Anlageprodukte anzudienen. Vor drei Jahren legte die Swiss Life nach und gründete «Swiss Life Wealth Manager» – eine eigene Sparte, die Kundinnen und Kunden mit einer Anlagesumme zwischen 500'000 Franken und 3 Millionen Franken eine Vermögensverwaltung wie eine Privatbank anbietet.