Ralph Hamers ist kein «Digital Native». Der heute 56-jährige Chef der UBS war wohl etwa dreissig Jahre alt, als er sein erstes SMS verschickte. Wie sein Vorgänger Sergio Ermotti ist er in einer analogen Welt aufgewachsen. Eingekauft wurde in Läden, die News kamen per Post – und das Gesicht der Banken waren die Filialen und ihre krawattierten Angestellten.

Und doch wirkte Hamers deutlich jünger als sein nur vier Jahre älterer Amtsvorgänger, als er diese Woche den Jahresabschluss seiner Bank präsentierte. Ein frischer Wind weht durch die Grossbank. Und zum ersten Mal seit langem scheint etwas wirklich Neues zu entstehen.

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Symbolisch dafür ist eine Akquisition: In der Vorwoche hatte die UBS bekannt gegeben, für 1,4 Milliarden Franken den amerikanischen Vermögensverwalter Wealthfront zu kaufen. Damit wagt sie sich stärker ins Geschäft mit der dortigen Mittelschicht vor. Viel interessanter aber: Wealthfront hat ein rein digitales Geschäftsmodell. Da ist der Online-Kanal nicht mehr Beigemüse, sondern Kernprodukt (siehe Infobox am Textenende). Und so soll zunehmend auch die neue UBS werden. «Bring the Bank to the App» nennt das Hamers.