Herr Green, die E-Zigarette von Juul wurde angepriesen als Wundermittel, als unbedenkliches Rauchen. Dem ist aber nicht so, wie sich in den USA zeigt.
Jonathan Green: Jein. Schuld an den Problemen ist nicht die E-Zigarette, sondern die unsachgemässe Nutzung und Flüssigkeiten mit teils illegalen Substanzen. Juul ist noch immer weniger schädlich als die herkömmliche Zigarette. Unsere Produkte verdampfen Nikotin, und obwohl nicht gesund, stirbt davon niemand. Von Tabak hingegen schon.
500 Patienten mussten ins Spital, es kam sogar zu neun Todesfällen, die mit E-Zigaretten in Verbindung stehen.
Gemäss den amerikanischen Gesundheitsbehörden CDC/FDA haben die betroffenen Personen grösstenteils Inhalte konsumiert, die auf THC und Vitamin-E-Öl basieren. Beides bieten wir nicht an. Das ist auch überhaupt nicht zum Verdampfen gedacht, weil es zu schweren Komplikationen führen kann.
Wurden E-Zigaretten von Juul damit aufgefüllt?
Kunden sollten unsere Produkte benützen, wie wir sie anbieten – mit unseren Geräten und unseren Pods. Darauf verweisen wir. In der Schweiz ergreifen wir verschiedene Massnahmen, dass Minderjährige nicht an unser Produkt kommen. Wir haben hier auch nie in den sozialen Medien Werbung gemacht. Gemeinsam mit unseren Verkaufspartnern Valora, Coop und Denner achten wir stark auf den Jugendschutz.
Wie Bitte? Juul will doch gezielt Junge erreichen. Etwa auch mit speziellen und harmlos erscheinenden Aromen?
Unabhängige Studien belegen, dass Raucher andere Geschmäcker als Tabak brauchen, um von den Zigaretten wegzukommen. Wir haben unsere Aromen neutral benannt, wie Tabak, Apfel oder Mango. Zuckerwatte oder Kaugummi gibt es bei uns nicht.
Seit bald einem Jahr sind Sie in der Schweiz. Zufrieden?
Wir sind sehr zufrieden und bauen das Geschäft laufend aus. Wir sehen ein klares Bedürfnis nach alternativen Produkten zu Zigaretten. Derzeit beschäftigen wir bereits 50 Mitarbeiter.