Die Fusion der Zementkonzerne Holcim und Lafarge wird Realität. Die Aktionäre von Lafarge haben 87,46 Prozent ihrer Aktien bei dem Umtauschgebot gegen neue Holcim-Papiere angeboten, wie aus dem vorläufigen Ergebnis der öffentlichen Tauschangebots hervorgeht. Laut der französischen Finanzaufsicht Autorité des marchés financiers (AMF) wurden Holcim insgesamt 252'230'673 Lafarge-Aktien angeboten. Damit wurde die notwendige Zweidrittel-Quote klar übertroffen.
Das Endergebnis des Tauschgebots wird am (morgigen) 9. Juli veröffentlicht. Das Ergebnis spiegle das Vertrauen der Aktionäre in die Zukunft des Unternehmens wieder, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Konzerne. Das positive Ergebnis des Gebots ebne den Weg für den Merger.
Nächster Schritt folgt Mitte Juli
Für zehn Lafarge-Titel erhalten die Lafarge-Anteilseigner nun neun Aktien von Holcim. Mit der Annahme des Gebots wird auch die von den Holcim-Aktionären an der ausserordentlichen GV Anfang Mai beschlossene ordentliche Kapitalerhöhung (erste Tranche) und die Kotierung neuer Holcim-Namenaktien an der SIX und Euronext Paris wirksam.
Als nächster Schritt ist die Wiedereröffnung des Umtauschgebots von Mitte bis Ende Juli geplant. Die zweite Tranche der Kapitalerhöhung wäre dann Anfang August fällig. Für einen Squeeze-Out und die Dekotierung der restlichen Lafarge-Aktien ist eine Annahmequote von 95 Prozent nötig.
Drei Kapitalmassnahmen
Zum Vollzug der Fusion hatten die Holcim-Aktionäre insgesamt drei Kapitalmassnahmen beschlossen. Die erste Tranche beinhaltet rund 264,2 Millionen neue Holcim-Aktien (81Prozent des bisherigen Kapitals) als Tausch für das gesamte Kapital von Lafarge. Eine weitere Kapitalerhöhung über 264,2 Millionen Franken dient der Angebotsverlängerung und der Finanzierung eines Squeeze-Out. Bei Vollzug der Fusion erhalten alle Aktionäre eine Aktiendividende im Verhältnis 1 zu 20. Hierfür wurde die Schaffung von 59,1 Millionen Franken genehmigt.
(awp/ccr)