In den Finanzforen war schon immer viel Lärm, wenn es um Meyer Burger geht. Dieser Tage sind die Töne noch schriller. Ein Investor stöhnt im Cash.ch-Forum: «Eine Geschichte der unerfüllten Versprechen – ich hab alles verloren.» Im Telegram-Kanal «Meyer Burger – Shareholder» zeigt ein anderer Galgenhumor: «Sollte es zu keiner Insolvenz kommen, geht der Kurs steil durch die Decke. Achtung, Ironie, keine Anlageberatung.»
Mit jedem Tag schwindet die Hoffnung, dass die finanziell angeschlagene Firma aus der Misere findet. Eigentlich wäre Meyer Burger mit 100 Millionen Franken neuem Kapital auf einen Aufwärtspfad zu führen gewesen, doch seit ihr grösster Kunde, D. E. Shaw Renewable Investments (Desri), vor wenigen Tagen sämtliche Lieferverträge per sofort kappte, macht sich Katerstimmung breit. Die Solarfirma, die von der «Renaissance der Solarproduktion in Europa» schwärmte, steht vor dem Aus.