Vor genau einem Jahr, im April 2018, wurde John Cryan als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank entlassen. Jetzt hört man wieder von ihm: Der Brite sitzt seit einigen Wochen im Board eines Unternehmens namens X Cyber Group in Gloucester.

Das Unternehmen bestätigte die Ernennung des ehemaligen Spitzen-Bankers gegenüber dem Londoner Fachportal «Financial News».

X Cyber Group war 2016 von ehemaligen Geheimdienstleuten gegründet worden und entwickelt Software für die IT-Sicherheit. In der Interpretation von «Financial News» ergänzen sich John Cryan und X Cyber in der Tat: Die Finanzindustrie (und dabei insbesondere das Investmentbanking) ist ein Haupt-Ziel von Cyber-Kriminellen; im vergangenen Sommer erst hatten die Regulatoren von den britischen Banken und Versicherungen ein stärkeres Engagement gegen derartige Angriffe eingefordert.

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Privatisieren in Amerika

Auf der anderen Seite hatte Cryan als CEO der Deutschen Bank ganz stark auf die Erneuerung der IT-Plattformen gedrängt und hier einen Schwerpunkt seiner Arbeit gesetzt.

X Cyber beschäftigt laut «Bloomberg» acht Personen und wies Ende letzten Jahres Vermögenswerte über knapp 800'000 Franken aus.

Cryan, der als Finanzchef der UBS von 2008 bis 2011 eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Konzern-Krise gespielt hatte, amtierte von 2015 bis Frühjahr 2018 als Vorstandsvorsitzender von Deutschlands grösster Bank. Nach seinem Ausscheiden wurde es still um ihn – laut einem Zeitungsbericht lebt er nun vor allem in Maryland und privatisiere.

Daneben hat er noch ein Verwaltungsrats-Mandat inne – bei der britischen Hedgefonds-Gruppe Man.

(rap)