«Die Kriminalpolizei weist auf Folgendes hin: Die Domain zur von Ihnen ausgewählten Webseite wurde wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur gewerbsmäßigen Begehung von Urheberrechtsverletzungen geschlossen. Mehrere Betreiber von KINO.TO wurden festgenommen.»
Diese Nachricht ist auf der Website von kino.to zu lesen, seit die Seite Anfang Juni vom Netz genommen wurde. Das Portal hatte Filme und Serie in kostenlosen Streams angeboten.
Nun ist eine Nachfolgeplattform aufgetaucht, die ähnlich heisst und ähnlich aussieht: kinox.to. «Eure lieblings Online-Stream Webseite ist zurück als KinoX.to!», war dort am Morgen zu lesen. «Das legendäre Online-Stream-Portal Kino.to war eine der Lieblingsseiten vieler deutscher und internationaler Internetnutzer, die es satt hatten, viel Geld für überteuerte Kinovorstellungen und verspätete Serien-DVD-Releases auszugeben.»
Dann verhöhnten die Betreiber ihre Gegner, unter anderem von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU): «Liebe GVU, Filmindustrie und Staat: Denkt ihr wirklich ihr könnt uns stoppen nur weil ihr haufenweise Geld habt?»
Schon nicht mehr erreichbar
Schliesslich folgte Dank, unter anderem offenbar an die Hacker-Vereinigung Anonymus: «Danke an all die Leute da draussen, Fans und besonders Anonymus», heisst es. «Gemeinsam sind wir Stark!»
Bei der GVU gibt man sich indes entspannt. «Das Auftauchen der Seite ist keineswegs überraschend», zitiert «Focus Online» die Gesellschaft, die dem Ganze sogar etwas Positives abgewinnen will: «Dass es vergleichsweise lange gedauert hat, bis diese Resteverwertung von kino.to online gestellt wurde offenbart, wie empfindlich die Aktion der Generalstaatsanwaltschaft Dresden die Szene getroffen hat.»
Etwa ab der Mittagszeit war kinox.to allerdings nicht mehr erreichbar. Ob dafür ein grosser Ansturm auf die Seite verantwortlich war oder es andere Gründe gab, ist unklar.
(rcv/laf)