Im Testbetrieb laufen die Konten des Fintechs Yapeal schon lange, nun kann die Neobank auch offiziell an den Start gehen. Die Finanzmarktaufsicht hat dem Zürcher Jungunternehmen eine Fintech-Lizenz erteilt, die das Angebot von bankähnlichen Dienstleistungen erlaubt. Es ist die erste solche Lizenz überhaupt.

Liefen die Konten im Testbetrieb noch über die Bilanz der Zürcher Kantonalbank, kann Yapeal künftig auch eigene Konten mit Schweizer Kontonummern anbieten. Das genaue Startdatum sei aktuell Gegenstand intensiver Planung und werde, sobald die dafür nötigen Funktionen zur Verfügung stehen, kommuniziert, sagt Marketing-Chef Andy Waar.  

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Konto mit Visa-Karte

Yapeal bietet ein reines Online-Konto an, das über eine Handy-App bewirtschaftet wird. Derzeit ermöglicht dieses Konto klassische Dienstleistungen des Zahlungsverkehrs und Zahlungen über die eigene Visa-Karte. Mobile Payment über Google Pay wird Yapeal von Beginn an anbieten können. Weitere Mobile- und Wearable-Pay-Lösungen werden demnächst folgen, sagt Waar. «Unser Ziel ist, dass ein Yapster egal wann, egal wo, egal wie digital bezahlen kann.»

Das Konto dürfte im Gegensatz zu Konkurrenten wie Revolut oder Neon nicht kostenlos sein. Früheren Aussagen zufolge, soll es monatlich einen einstelligen Betrag kosten. Noch ist steht der Preis indes nicht fest. 

Als Fintech darf Yapeal kein Bilanzgeschäft betreiben und aus den hinterlegten Spargeldern Kredite vergeben. Das sei «ganz im Sinne der Yapsters», schreibt das Unternehmen in seiner Medienmitteilung. «Denn sie wollen zu jederzeit und überall immer die volle Kontrolle haben.»

Kontoeröffnung ohne Videochat

Als erster Schweizer Anbieter hat es Yapeal geschafft, dass die Kontoeröffnung ohne den sonst üblichen Identitätscheck mittels Video-Chat auskommt. Der Kunde muss lediglich ein so genanntes 3D-Selfie von sich aufnehmen, was sich im Test als relativ einfach herausstellte. Insgesamt dauerte die Kontoeröffnung bei uns weniger als zehn Minuten.

Anders als die Handy-Konten von Zak und Neon, ist Yapeal nicht mit einer konventionellen Bank verbandelt. Zak ist ein Produkt der BKB-Tochter Bank Cler, Neon greift im Hintergrund auf die Infrastruktur und die Lizenz der Hypothekarbank Lenzburg zu. Personell ist Yapeal dem UBS-Umfeld zuzuordnen, arbeiteten doch viele der Gründer aus dem Kernteam zuvor bei der Grossbank.