In den letzten zwanzig Jahren hat China das weltgrösste Netz von Hochgeschwindigkeitszügen gebaut. Nun will das Land dem öffentlichen Verkehr noch mehr Tempo verleihen. Es plant mehrere lange Magnetschwebebahn-Strecken – und hat nun einen Prototyp erfolgreich getestet, wie das Portal cgtn.com berichtet.
Die Technologie ist auf eine Geschwindigkeit von 600 Stundenkilometer ausgerichtet. Bei der Jungfernfahrt auf der 1,5 km langen Teststrecke in Shanghai war der Maglev allerdings noch nicht so schnell unterwegs.
Zum Vergleich: Hochgeschwindigkeitszüge wie der französische TGV durchqueren die Landschaft mit einer Geschwindigkeit von rund 300 km/h.
In 20 Minuten von Shanghai nach Hangzhou
China will den Maglev bald grossflächig einsetzen. 2025 bereits soll eine 500 km lange Strecke eröffnet werden. Zu den geplanten Verbindungen gehört ein Maglev zwischen den Grossstädten Shanghai und Hangzhou. Die Fahrt in dem Magnetzug dürfte lediglich 20 Minuten dauern.
China hat bereits eine längere Erfahrung mit einer Magnetbahn. Seit 2002 ist in Shanghai eine 30 km lange Strecke in Betrieb. Die Technologie dieser Bahn stammt allerdings aus Deutschland (Transrapid) – nun gelingt es China offensichtlich, selber einen Maglev zu entwickeln.
Auch Japan setzt auf die Technologie. 2015 durchbrach ein Testzug erfolgreich die Geschwindigkeitsmarke von 600 km/h.
(mbü)
Letztlich geht es um die Idee, die Metropolen so durch dermassen schnelle Züge zu verbinden, dass das Flugzeug ersetzt wird.
Ökonomen des Düsseldorfer Instituts für Makroökonomie, des österreichischen Wirtschaftsinstituts WIIW und des französischen Instituts OFCE wollen nun das EU-Konjunkturpaket für solch ein Projekt ausnützen: In einem gemeinsamen Papier, das dem «Handelsblatt» in Düsseldorf vorliegt, regen die Wirtschaftswissenschaftler an, dass zwei Billionen Euro in ein Superschnellzug-Netz investiert werden soll.
Lissabon, Paris, Berlin, Helsinki
Im Zentrum der Idee steht ein «Ultra-Rapid-Zug», der mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 250 bis 350 Stundenkilometern europäische Millionenstädte verbinden soll. Eine Strecke könnte etwa von Lissabon über Paris, Berlin, Kopenhagen bis Helsinki verlaufen. Die Strecke Paris–Berlin würde sich auf rund vier Stunden halbieren, so die Ökonomen. Insgesamt soll es vier solcher europäischen Schnellzugstrecken geben.
Das Superschnellzug-Netz soll am Ende 18'250 Kilometer umspannen – es wäre eine «europäische Seidenstrasse».
Kritisch dazu äusserte sich allerdings Christian Böttger, Bahn-Experte an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Man müsse sich schon auch überlegen, «dass sich Eisenbahnen auch wirtschaftlich irgendwo tragen müssen», so Büttger gegenüber dem Wirtschaftsportal «Business Insider». Doch das das sieht er beim Vorschlag der Schnellzüge nicht.
Die Konjunkturdaten aus China sind überraschend gut. Dazu trägt bei, dass die Chinesen Ideen aus dem Westen übernehmen und verbessern können. Mehr hier.