Investor Philip Gaydoul verkauft seine Modemarke Navyboot an die Globus-Gruppe, die zum Migros-Konzern gehört. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Marke Navyboot, die Schuhe und auch Kleider verkauft, kommt aktuell auf einen Umsatz von rund 65 Millionen Franken. Die Firma kam in den letzten zehn Jahren nie recht in Schwung und verlor viel Geld. Nun übernimmt Globus die Marke plus 15 Navyboot-Läden. Die andere Hälfte der Filialen bleibt im Besitz von Gaydoul, der sie im Franchise-Modell weiter betreiben will.
Wie lange dieses Modell Bestand haben wird, ist im hochumkämpften Umfeld offen. Vor zwei Jahren hatte der Investor im Handelszeitung-Interview gesagt: «Von Wachstum kann keine Rede sein. Das ist im jetzigen Umfeld äusserst schwierig.» Der Markt hat sich seither nicht erholt, zudem macht der E-Commerce dem Model-Detailhandel enorme Probleme.
Gadydoul hatte Navyboot 2008 von Navyboot-Gründer Bruno und Flavio Bencivenga für geschätzte 110 Millionen gekauft.
Globus hat selbst wirtschaftlich Probleme
Der Verkaufsdeal mit Globus wird per 1. Januar 2019 abgewickelt. Die Globus-Gruppe kämpft selber mit Problemen und wird derzeit unter der Leitung von Thomas Herbert neu ausgerichtet. Herbert und Gaydoul kennen sich; sie waren lange Jahre Geschäftspartner. Herbert, damals Chef und Miteigner des Modehändlers Schild, hatte auch Navyboot im Sortiment. Gleiches gilt für das Warenhaus Globus. Navyboot unterhielt Shop in Shops in den Globus-Läden.
Der Verkauf von Navyboot steht in einer Reihe von Devestitionen der Gaydoul Group. Ursprünglich hatte Gaydoul die Absicht, ein Portfolio mit einem Strauss von Luxusmarken aufzubauen. Er kaufte die Uhrenmarke Hanhart, die Edelstrumpfmarke Fogal, die Modemarken Navyboot und Jet Set. Mit dem Navyboot-Verkauf bleibt ihm noch Jet Set. Weitere Millionen steckte er in die Rettung des Eishockey-Clubs Kloten.
Philippe Gaydoul, dessen Grossvater Karl Schweri Denner aufgebaut hatte, hat den Discounter für geschätzte 980 Millionen Franken an die Migros verkauft. Ein Grossteil seines Vermögens legte er in der Folge in Immobilien in Zentrumslagen, in Modemarken und im Asset Mangement an. Zudem ist er an der Neuen Helvetischen Bank von Nationalrat Thomas Matter beteiligt. Mit seiner Gaydoul Stiftung unterstützt er unter anderem das Kinderspital Zürich.