Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé befindet sich in Verhandlungen mit der britischen R&R Ice Cream für ein Joint Venture im Glacé-Geschäft. Die Gespräche seien schon weit fortgeschritten, teilt Nestlé am Montag mit. Beim betroffenen Geschäft mit Speiseeis gehe es in erster Linie um die Regionen Europa und Afrika. Finanzielle Angaben zur Transaktion werden keine gemacht.
Nestlé bezeichnet die Stärken der beiden Unternehmen als komplementär. Das Joint Venture vereine die starken und erfolgreichen Marken von Nestlé und die Erfahrung in der «out of home-distribution» mit dem kompetitiven Produktionsmodell von R&R sowie deren signifikante Präsenz im Detailhandel.
10'000 Mitarbeitende
Im Anschluss an die Verhandlungen sollen die Mitarbeiter zu diesem Thema konsultiert werden. Falls dann auch noch die Regulierungsbehörden der Transaktion zustimmen, sei mit einem Start der neuen Zusammenarbeit im Verlauf des Jahres 2016 zu rechnen.
Beide Partner sollen an dem Joint Venture je die Hälfte halten. Es wäre in 20 Ländern aktiv und würde über 10'000 Leute beschäftigen, so Nestlé. Der Verwaltungsrat soll zu gleichen Teilen aus Mitgliedern beider Firmen gebildet werden, den Vorsitz hätte Luis Cantarell, der Executive Vice President von Nestlé für die Region Europa, Naher Osten und Nordafrika.
Ohne Pizza-Geschäft
Nestlé will das Eiscreme-Geschäft von Europa, Ägypten, Philippinen, Brasilien und Argentinien in das Joint Venture einbringen. Zudem soll das Geschäft mit gefrorenen Mahlzeiten von Europa ohne das Pizza-Geschäft eingebracht werden. Die R&R-Gruppe bringe sich als Ganzes in das Joint Venture ein.
Nestlé und R&R, welche der französischen Private Equity-Firma PAI gehört, arbeiten schon seit 14 Jahren zusammen. R&R Ice Cream hat den Sitz im englischen Leeming Bar und gilt als grösster Glacé-Produzent von Europa.
Credit Suisse an Bord
Gemäss Informationen der Nachrichtenagentur Reuters wird Nestlé bei dem Deal von Credit Suisse beraten, PAI von Rothschild.
Nestlé und Credit Suisse wollten sich dazu nicht weiter äussern. Von R&R, PAI und Rothschild war zunächst kein Kommentar zu erhalten.
(awp/reuters/ccr)