Der US-Sportausrüster Nike erwartet im Duell mit dem deutschen Erzrivalen Adidas ungebremstes Wachstum im Fußballgeschäft. Nike-Chef Mark Parker verwies im Interview mit dem «Handelsblatt» (Mittwochausgabe) darauf, dass der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr unter Herausrechnung von Wechselkursverlusten seinen Fußballumsatz um 21 Prozent gesteigert hat. «Ich verspreche Ihnen, das wird so weitergehen im nächsten Jahr», sagte Parker.
Nike ist zwar der weltgrößte Sportausrüster. Im prestigeträchtigen Fußballgeschäft weist allerdings der Branchenzweite Adidas bisher höhere Umsätze aus. Die Deutschen erlösten im vergangenen Kalenderjahr mehr als 1,7 Milliarden Euro mit Fußbällen, Schuhen und Trikots und erwarten im laufenden WM-Jahr mindestens zwei Milliarden Euro. Nike kam im vergangenen Geschäftsjahr mit Fußballausrüstung auf 2,3 Milliarden Dollar oder umgerechnet knapp 1,7 Milliarden Euro.
Doch ein Vergleich ist schwierig. Weil das Geschäftsjahr von Nike erst im Mai endet, umfasst die abgelaufene Periode einen größeren Teil des verkaufsträchtigen WM-Geschäfts - Umsätze, die bei Adidas erst im laufenden Geschäftsjahr anfallen. Außerdem zählt Nike seine Trikotverkäufe nicht zu den Fußball-Umsätzen. Mit den Leibchen nehme Nike «ein paar hundert Millionen Dollar» zusätzlich ein, sagte Parker der Zeitung.
Kein Einstieg bei Fussballclubs
Einen Einstieg bei einem Fußballclub lehnt Nike ab. «Wir bleiben bei unserem Kerngeschäft. Beteiligungen an Vereinen stehen bei uns nicht auf der Agenda», sagte Parker. Adidas ist Anteilseigner des FC Bayern München. Dem wesentlich kleineren Branchendritten Puma wurde zuletzt Interesse an einem Einstieg bei Borussia Dortmund nachgesagt. Viele Vereine versuchen auf diese Weise zusätzliches Geld in die Kasse zu bekommen. Die Dortmunder angelten sich jüngst den Chemiekonzern Evonik als Großaktionär.
(reuters/ccr)