Seit dem 14. April verzichtet der russische Oligarch Viktor Vekselberg auf die Dienste von Peter Löscher. Per sofort gab Löscher seine Demission aus dem Renova-Board bekannt, acht Wochen nachdem er dort zum Vizepräsidenten ernannt worden war. Dem Ex-Siemens-Chef war der Abgang nahegelegt worden. «Löscher hat das Vertrauen des Boards verloren», sagt eine hochrangige Quelle bei Renova. «Er hat es nicht geschafft, dem Unternehmen irgendetwas Neues zu bringen», eine weitere.
Als Vizepräsident hätte Löscher wohl Anspruch auf rund eine Million Euro pro Jahr gehabt. Mit der Demission versiegt dieser Geldstrom per sofort. Die Ansprüche als CEO - üblich sind Restlaufzeiten von einem Jahr - wurden Löscher bereits ausgezahlt, als er Ende Februar den mit rund acht Millionen Euro dotierten Chefposten aufgab. Als Siemens-CEO (damals war er Herr über 370'000 Mitarbeiter) hatte er ähnlich viel verdient.
Salär als Sulzer-VR-Präsident
Nicht gelohnt hat sich Löschers 1,5-prozentige Beteiligung an Renova via Optionen. Da der Konzern in seiner Amtszeit massiv an Wert verlor, waren die Optionen unter Wasser. «Mit seinem Austritt sind sie verfallen», heisst es bei Renova. Weiterhin überweisen wird Viktor Vekselberg dem Österreicher das Salär als Sulzer-VR-Präsident (420'000 Franken netto plus 10'000 Franken Spesenpauschale plus Aktien im Wert von 250'000 Franken). Zumindest bis zur nächsten Generalversammlung im Mai 2017. Dass er danach im Amt bleibt, ist laut Renova-Quellen «weniger wahrscheinlich».
Damit droht seine Haupteinnahmequelle zu versiegen. Mit dem Präsidium beim halbstaatlichen österreichischen Erdölkonzern OVM, das er am 18. Mai antritt, hat Löscher zwar einen neuen Geldstrom aufgetan. Allerdings keinen grossen: Der Posten ist, inklusive aller Ausschussvergütungen, lediglich mit 77'200 Euro dotiert. Kaum lukrativer ist sein neues VR-Mandat beim spanischen Carrier Telefónica, das mit 120'000 Euro zu Buche schlägt. Auch Löschers Einnahmen bei der Deutschen Bank, wo er seit 2012 im Aufsichtsrat sitzt, bleiben mit 200'000 Euro jährlich deutlich unter der Sulzer-Vergütung.