Patrik Gisel, ab 1. Oktober CEO der Raiffeisen Gruppe, will die Effizienz der Bank steigern, aber nicht auf dem Buckel des Personals: «Nein, ein Abbau von Arbeitsplätzen steht nicht auf dem Programm», sagt Gisel im Gespräch mit der BILANZ. Man werde zwar weiter Geschäftsstellen wegen des veränderten Kundenverhaltens schliessen müssen, anderswo werde aber wieder aufgebaut. Deutlich abnehmen werde die Zahl der Raiffeisenbanken im Land, sie werde sich «von heute 300 auf unter 250» reduzieren.
Strategisch folge nach der Phase der Expansion und Diversifikation der Gruppe unter Pierin Vincenz die Umsetzung: Jetzt gelte es, die Unternehmen der Raiffeisen Gruppe optimal zu integrieren: «Nun müssen wir die PS auf den Boden bringen», sagt Gisel. Dennoch soll auch der Ausbau weitergehen.
Im Private Banking weiter zulegen
Im Private Banking, verkörpert durch die Tochter Notenstein, will er weiter zulegen, auch durch Akquisitionen: «Mindestens 40 bis 50 Milliarden an verwalteten Vermögen müssten es schon sein.» Per Ende Juni wies Notenstein 16 Milliarden an verwalteten Vermögen aus. Im Kerngeschäft will die stark im Hypothekarbereich verankerte Bank «mindestens mit dem Markt wachsen.»
Nach der 15-jährigen Pierin-Vincenz-Ära sind die Erwartungen an den Neuen im Verwaltungsrat hoch. Man erhofft sich einen neuen Schub, nicht zuletzt auch in Sachen Profitabilität, heisst es aus dem Umfeld des Gremiums. Denn der Koloss Raiffeisen ist zwar gross, aber nicht eben effizient.
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