Am Mittwochabend zur besten Sendezeit strahlte das schwedische Fernsehen SVT eine aufwendige Dokumentation zur Geldwäsche bei der Skandinaviska Enskilda Banken, kurz SEB, aus. Das Fazit der Doku: Zwischen 2005 und 2017 wurden über SEB-Konten im Baltikum zweifelhafte Transaktionen im Umfang von umgerechnet rund 26 Milliarden Franken abgewickelt. Gemäss SVT-Doku soll die schwedische Bank mindestens 194 Hochrisiko-Kunden betreut haben, wovon die meisten dieser «Non-Resident Customers» Russen waren. Diese hätten über baltische SEB-Konten möglicherweise Geld gewaschen und weiter an Offshore-Firmen in zwielichtige Jurisdiktionen wie die Britischen Jungferninseln oder nach Panama verschoben. 

Mindestens zwei Drittel der von den SVT-Reportern untersuchten SEB-Konten hätten ein hohes Geldwäsche-Risiko aufgewiesen. Unter den Geldern, die via SEB verschoben wurden, finden sich auch bis 72 Millionen Dollar aus der sogenannten «Magnitsky Affäre», einem der bekanntesten Finanzskandale der jüngeren russischen Geschichte.

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Keine Red Flags

Die Enthüllungen im schwedischen Fernsehen zeigten zusammenfassend, dass rund 150 SEB-Kunden Unternehmen waren, deren Sitz in Hochrisikoländern wie den British Virgin Islands, Belize und Panama registriert waren. Und dass 87 dieser Unternehmen Adressen aufweisen, die die aus früheren Geldwäsche-Skandalen bekannt gewesen sein mussten. Für 130 Unternehmen gilt gar die höchste Risikostufe für vermutete Geldwäsche. Über diese High-Risk-Unternehmen wurden rund 280 Millionen Dollar geschleust.