Die Bank Julius Bär dürfte aus der Signa-Insolvenz einen ausserordentlichen Gewinn von 100 Millionen Franken einfahren – oder, in anderen Worten, ihren Kreditverlust von 600 auf 500 Millionen reduzieren können. Das zeigen Recherchen der «Handelszeitung». Grund dafür ist, dass sich ein Teil der umstrittenen, von Bär vergebenen Kredite an René Benko als werthaltiger erweisen als befürchtet.

Ursprünglich hatte Bär dem Signa-Imperium von Benko drei Kredite von je 200 Millionen gewährt. Zwei Kredite, die mit Garantien aus dem deutschen Signa-Imperium besichert waren, haben sich nach der Signa-Insolvenz in Luft aufgelöst. Die dritte Tranche, welche die Bank ihrem Kunden Benko 2020 zum Kauf der Globus-Gruppe gewährte und die mit Aktien der Globus AG unterlegt war, kann verwertet werden. Es fliessen aus dieser Tranche aber nicht die ganzen 200 Millionen zurück, wie Bär wohl gehofft hat, sondern nur die Hälfte – also 100 Millionen –, weil die thailändische Central Group offenbar die Globus-Aktien, die einst Benko besessen hat, übernehmen will. Die Bank Bär wollte sich dazu nicht äussern.

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